Der neue Wortfinderkalender für 2024 ist erschienen. Unter dem Titel "Der Wind bläst auch ins Glück" findet sich darin aber nicht nur eine bunte Mischung an Texten und Zeichnungen rund um die Themen Gefühlsachterbahn und Gedankenkarussell, sondern auch zwei ganz besondere Werke.
Matthias Kroll und Katja Sebald von den Förderstätten am Haberloh waren unter den Preisträgern des Wortfinder-Literaturwettbewerbs für Menschen mit einer geistigen Behinderung oder demenziellen Erkrankung. Aus über 1.250 eingereichten Beiträgen von über 750 Autoren stachen die Texte der beiden hervor und schafften es somit auch in den Kalender.
Zusammen mit Gruppenleiterin Ines Exner und Lesepatin Brigitta Leykauf feierte die Schreib-Werkstatt der Förderstätten ihre gemeinsam eingereichten Werke und brachten Vorstandsvorsitzenden Gerhard John zum Staunen, denn "was hier geschaffen wird, macht mich sprachlos". Ob der "tollen Werke und ausdrucksstarken Worte, die von Herzen kommen" dürfen alle anwesenden Teilnehmer um Einrichtungsleiterin Yvonne Johnson zurecht stolz auf Ihren Erfolg sein.
Nicht der erste und sicher auch nicht der letzte Erfolg der Schreib-Werkstatt und damit auch ein Erfolg der gestützten Kommunikation.
dein bild ist einfach schön
ich finde dein aussehen toll
ich finde mich nicht so toll
ich brauche fiel mut und kraft fürs leben
ich bin bild und nicht bild
bin leben
ich bin ein eigen
ich bin nicht falsch
ich bin ich
ein tag in meinem leben
ich habe ein nierenproblem
deshalb muss ich zswei mal in der woche
zur dyalyse ins kranknhaus
sdort ist es langweilig und gleichbleibend doof
nur meine mama ist immer da einfach die beste
ich liebe sie dafür
ich will nicht mehr den ganzen tag in die förderstätte
ich mag noch was anderes im leben ich mag mich ausruhen und einfach chillen
ich bin zu alt um den ganzen tag zu schlafen aber nicht zu alt um meine eigenen wünsche zu sagen
ich bin nicht traurig im leben
ich bin mutig und nicht ängstlich
ich bin fröhlich und nicht traurig
ich bin stabil und nicht labil
ich bin wirklich toll
ich bin gern auf der welt
die anderen und ich
die anderen sind mir wichtig
ich mag es unter menschen zu sein
das gibt mir kraft und mut
ich brauche die menschen um glücklich zu sein
ich bin froh auf der welt zu sein
mir ist oft langweilig ich bin oft allein
ich will mehr vom leben als nur rumsitzen
ich brauche dafür viel arschtritte
und viel zureden
ich bin dann immer froh und stolz