Wenn Julius Doll da ist, geht sprichwörtlich die Sonne auf. Denn der junge Praktikant von den Rummelsberger Anstalten fühlt sich als Motivator pudelwohl und verbreitet unter den Betreuten der Förderstätte am Haberloh – ganz seiner Natur entsprechend – Freude vom ersten Moment an. Vom Bundesfreiwilligendienst hatte er erfahren, dass es bei der Lebenshilfe Nürnberger Land „ganz cool“ wäre und das hat sich für ihn dann diesen Sommer auch bewahrheitet.
Schelm wie er ist, bringt er den Menschen hier weder auf besserwisserischer noch autoritärer Weise bei, wie der Alltag in Bezug auf Vorgaben oder Handfertigkeiten in den Werkstätten vonstatten geht. Das macht der 20-jährige Schwaiger ganz spielerisch und versüßt den Betreuten damit den Alltag: Beim Anfeuern am Laufrad, Zocken (und Abzocken) beim UNO UNO und gemeinsamer Handarbeit von Pflanzgestecken und anspruchsvollem Puzzeln bis zum Abwinken.
„Das Schönste ist, wenn ich merke, dass es etwas gebracht hat...“, meint Julius: Wenn Tim am Ende des Tages unterschiedliche Farben endlich zuverlässig unterscheiden kann oder Marc die Karten des Decks korrekt zugeordnet hat. Wichtiger als der persönliche Erfolg ist Julius hier das Gespräch mit den Menschen und die Erkenntnis, dass sich alle bei ihm nicht nur wohl, sondern auch wertgeschätzt und verstanden fühlen. Julius liebt dabei in erster Linie seine Rolle (überspitzt formuliert) als Entertainer, denn gerade für Menschen mit Behinderung ist eine gezielte, empathische wie liebevolle Aufmerksamkeit das Wichtigste bei der persönlichen Betreuung und Unterstützung.
„Konrad ist nicht zu fassen, […] was der für ein Liedergedächtnis hat“, begeistert sich Julius darüber hinaus. Julius hatte Konrad kürzlich beim Spazieren Volksmusik aus dem Jahre 2003 vorgespielt und war hin und weg, dass Konrad alle Songs bis zur letzten Strophe hin perfekt wiedergeben konnte. Genau das sind für Julius die kleinen Details und das Streben nach Glück, bei der Betreuung von Menschen mit Behinderung. Wenn es darum geht, dass er genau das erfährt, was für die Allgemeinheit in kurzen Momenten der Begegnung verborgen bleibt: Das Menschen mit Behinderung ein Potenzial verbergen, was teils unverstellbare wie außergewöhnliche kognitive Leistungen betrifft.
Nach der Schule wusste Julius deshalb schon ganz genau was er künftig machen wollte, auch wenn ihn der coronabedingte „Lockdown“ da nicht gerade positiv beeinflusste. Erst mal wollte er nach dem Bundesfreiweilligendienst in Richtung Masseur-Ausbildung gehen, hat sich dann aber eher für das Thema Erziehung interessiert. Die Frühförderung von Kindern hat ihn dabei erst mal am meisten beeindruckt.
So kann es sein, dass ihn seine zukünftige Ausbildung bei den Rummelsberger Anstalten wieder zurück zur Lebenshilfe Nürnberger Land führt. Denn gerade das ist der Bereich, der eines soziales Engagements wie persönlicher und empathischer Sensibilisierung für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung oder von Behinderung bedrohten Kindern bedarf.
Die Lebenshilfe Nürnberger Land wünscht Julius viel Erfolg bei seiner weiteren Ausbildung zum „Lebenshelfer“ – egal ob bei der Lebenshilfe Nürnberger Land oder sonst wo! :-)
Wenn es Dir genauso geht wie Julius, dann sieh Dir gerne unsere freien Stellen an.