Die Corona-Pandemie ist auch am Reittherapiezentrum (RTZ) der Lebenshilfe Nürnberger Land e. V. nicht vorbeigegangen. Der Therapiebetrieb musste dort, wie in vielen anderen Einrichtungen des Sozialunternehmens, über drei Monate ruhen. Für Mitarbeiter und Pferde bedeutete dies einen ganz neuen Tagesablauf. Zum 22. Juni nimmt das RTZ seinen Betrieb wieder auf, auch mit personellen Änderungen und einem ausgeklügelten Hygienekonzept.
Über drei Monate musste das Reittherapiezentrum in Lauf-Schönberg für Angebote in der Reittherapie aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen bleiben. Denn gerade für die Reitanlage, ein Bereich der Moritzberg-Werkstätten, gelten besondere Bestimmungen der Regierung.
Dass es jetzt, nach über drei Monaten wieder weitergeht, freut insbesondere Lebenshilfe-Chef Gerhard John. Er sieht die Tiergestützten Therapie, insbesondere im Angebot des Therapeutischen Reitens, ein großes Potenzial für Kinder mit Entwicklungsverzögerung und Kinder und Erwachsene mit Behinderung. Kinder, Jugendliche und Erwachsene konnte über einen langen Zeitraum nicht mehr vom Angebot der Reittherapie profitieren. "Eltern wandten sich besorgt in Briefen und per Telefon an uns, klagten darüber, dass man den Wegfall der Reittherapie bei ihren förderbedürftigen Kindern sehr wohl merke", so Lebenshilfe-Geschäftsführer Dennis Kummarnitzky.
Kein Reitbetrieb bedeutet zudem einen immensen Ausfall an Einnahmen. – Fünf Pferde mussten aber weiterhin täglich versorgt werden. Umso mehr freut man sich bei der Lebenshilfe Nürnberger Land, dass der Therapie-Reitbetrieb zum 22. Juni 2020 in Lauf-Schönberg wieder aufgenommen werden konnte.
Petra Hoffman, Pädagogische Leiterin der Einrichtung und Regina Renk, die zum 1. April als Stall-Managerin die Zügel in der Hand hält, freuen sich, dass nun so etwas wie Normalität ins Reittherapiezentrum einkehrt: „Wir haben buchstäblich bei unseren vierbeinigen Therapeuten Moonfleet, Sammy, Harnas und Dido bemerkt, dass sie die Kinder und Erwachsenen vermisst haben."
Vorstand und Geschäftsleitung blicken hoffnungsvoll in die Zukunft: „Wir starten unsere Reittherapie mit einem erstklassigen Hygienekonzept und einem neuen, erweiterten inklusiven Team.“ Neben der Diplomsozialpädagogin und durch das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V. (DKThR) ausgebildete Reittherapeutin Petra Hoffmann, verstärken Reittherapeutin Maike Schumm das Fachteam, als auch die Stallleitung Regina Renk, die künftig Reitsport für Menschen mit Behinderung anbietet.
Unterstützt wird das neue Kompetenzteam RTZ durch drei Außenarbeitsplatz-Mitarbeiter, die insbesondere Stallhelfer Werner Weber beim Ausmisten und der Tierpflege zur Hand gehen.