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Backstage Beruf

Bastian Kraußer (r) nimmt wertvolle Einblicke vom Praktikum in den Moritzberg-Werkstätten mit. Er freute sich über das Goodiepack Lebenshefer am Boys'Day. Ein tolles "ontop", überreicht von Werkstattmitarbeiter und Sozialpäd., Christoph Decker.

Aktionstag

Boys'Day'24 in den Moritzberg-Werkstätten im Bereich Fertigung 8: Bastian Kraußer konnte auch Tätigkeiten der betreuten Mitarbeiter ausprobieren. Und staunte, wie facettenreich die Berufe rund um Betreuung, Begleitung und Pflege sind.

Berufe im Gesundheitswesen, der Pflege, der Begleitung und Förderung von Menschen mit Unterstützungsbedarf, werden gern als typische Frauenberufe bezeichnet. Doch was bedeutet das überhaupt: Typisch Frau, typisch Mann? Der Aktionstag am 25. April, der „Boys‘- bzw. Girls‘Day“, ist ein Schnuppertag in die Arbeitswelt, doch der Aktionstag wirbt auch für eine klischeefreie Berufs- und Studienwahl.

Bastian Kraußer hat den Boys'Day in den Moritzberg-Werkstätten ganz bewusst gewählt.

Teilhabe am Arbeitsmarkt für alle gestalten. Das ist möglich, wenn die Voraussetzungen stimmen. Bestimmte Vorrichtungen helfen bspw. Mitarbeitenden mit Handicap, Tätigkeiten so selbstständig wie möglich zu erledigen.

Beruflich hat sich der 14-jährige Montessori-Schüler Bastian Kraußer noch nicht festgelegt; er tendiere aktuell aber eher „in Richtung Handwerk“. Ganz bewusst entschloss er sich dennoch am Boys’Day für ein Praktikum in den Moritzberg-Werkstätten der Lebenshilfe in Schönberg, um auch einmal Einblicke in „soziale Berufe“ zu erhalten. Die Lebenshilfe sei ihm bekannt und das Boys'Day-Angebot der Werkstätten, eine von 24 Einrichtungen des Sozialunternehmens, habe ihm zugesagt.

Zeit verging schnell

Zählvorrichtung, spezielle Hebel und Sicherheitsvorkehrungen. Hilfen für Menschen mit Behinderung für Teilhabe am Arbeitsleben. Hier zeigt Ursula Meier* aus der Fertigung 8 Bastian Kraußer stolz ihren Arbeitsplatz.

Der Praktikumstag ist für Bastian Kraußer wie im Nu verflogen und er nimmt viele Eindrücke mit.

Besonders das „inklusive Miteinander“ habe er als eindrucksvoll erlebt. Der Boys’Day habe ihm vor allem auch Gelegenheit gegeben, Menschen mit Behinderung und deren Arbeitswelt aus einer ganz neuen Perspektive kennenzulernen: „Ich bin schon erstaunt, wie motiviert Mitarbeitende mit Handicap ihre Tätigkeiten erledigen. Alle packen gern an. So, wie jeder kann. Ich konnte bei Betreuten und Betreuern über die Schulter schauen und mich auch selbst einbringen. – Das hat mir gut gefallen.“ Vielleicht hat Bastian Kraußer hier auch die Ähnlichkeit zum Montessori-Motto “Hilf mir, es selbst zu tun” gefallen. Die Arbeitsplätze in den Moritzberg-Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung sind alle individuell gestaltet, beispielsweise mit speziellen Hebeln an Maschinen bzw. Vorrichtungen und Arbeitsschutz. Die Mitarbeitende Ursula Meier (Name von der Redaktion aus Datenschutzgründen geändert) zeigt Bastian Kraußer, wie sie exakt 100 Teile in einen Beutel abpacken kann, Dank einer einfachen Zähl-Vorrichtung.

Von wegen typisch ...

Beim Kennenlern-Rundgang am Morgen durch verschiedene Werkstatt-Fertigungsbereiche war Bastian Kraußer aufgefallen, dass doch sehr viele Männer in den Moritzberg-Werkstätten beschäftigt sind: "Von wegen typisch ...!" - Das Klischee, soziale Berufe seien vorwiegend weiblich geprägt, könne er nicht nachvollziehen. Beim F&A-Praktikums-Gespräch nannte Werkstätten-Mitarbeiter Christoph Decker etliche berufliche Möglichkeiten. Etwa vom Pflegefachmann, Pflegehelfer, Heilpädagogen, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Erzieher, Heilerziehungspfleger, Sozialpädagogischer Assistent sowie auch für Quereinsteiger aus dem Handwerk und Weitere. - Alles Berufe, die Menschen mit Behinderung in ihrer Teilhabe am Arbeitsleben unterstützen und deren Persönlichkeit fördern. Das Ziel der Werkstätten sei die Eingliederung von betreuten Mitarbeitenbden auf dem regulären Arbeitsmarkt.

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