Grip für Inklusion

Bunter Lebenshilfe-Ferrari kehrt mit Riesenspende zurück

Nach mehreren international bestrittenen Rennen kehrte der bei der Lebenshilfe Nürnberger Land bemalte Ferrari 488 Challenge EVO zurück nach Schönberg. Im August hatten Kinder der Frühförderung und Mitarbeiter mit Einschränkungen aus den Moritzberg-Werkstätten den Rennwagen per Airbrush und Action-Painting unter dem Blitzlichtgewitter der Presse und Kamerateams des Bayerischen Rundfunks bemalt. Die großen und kleinen Gäste vor Ort durften nicht nur das Rennteam willkommen heißen, sondern auch eine großzügige Spende in Höhe von 42.500 Euro.

Die Lebenshilfe Nürnberger Land e.V. ermöglicht Menschen mit körperlichem oder geistigem Handicap ein selbstbestimmtes Leben und braucht dazu starke Partner. Die Sportwagencharity e.V. trug heuer wiederholt dazu bei, dass PS-Träume wahr wurden und arrangierte im September nicht nur Rundfahrten mit zwei Dutzend neuen und historischen Ferraris, sondern auch eine ganz besondere Kooperation: Die Bemalung eines echten Rennwagens mit über 600 PS. Mertel Italo Cars Nürnberg stellte einen Ferrari 488 seines Rennteams zur Verfügung, der in den Moritzberg-Werkstätten der Lebenshilfe nicht nur einen Tag bewundert, sondern auch farbenprächtig lackiert werden konnte. In Anlehnung des 1979 durch Künstler Andy Warhol gestalteten BMW M1, wurde in den Werkstätten Hand angelegt und ein echtes Kunstwerk geschaffen, das kurz vor Rennserienbeginn noch ein professionelles – aber trotzdem kostenfreies – Lack-Finish durch die Laufer Lackiererei Weber erhielt.

Rennfieber auch bei Landrat und Bürgermeister

Rennfahrer Luca Ludwig trat mit dem Rennwagen von Mertel Motorsport in der exklusiven Lackierung unter anderem bei der Ferrari Challenge in Spa-Francorchamps sowie beim GT Cup Open in Monza an und sorgte auf und neben der Strecke für offene Münder und große Begeisterung. Mit einer emotionalen Videobotschaft sendete er zwischen den Rennen herzliche Grüße an die begeisterten Künstlerinnen und Künstler. Sie durften bei der Rückkehr des Boliden selbst im Cockpit Platz nehmen und nicht nur dieselbe Rennluft schnuppern, sondern auch den eindrucksvoll röhrenden Pferdestärken unter der Haube lauschen. Auch Landrat Armin Kroder und Bürgermeister Thomas Lang ließen es sich nicht nehmen und stiegen unter Beifall in das farbenprächtige Gefährt. Lebenshilfe-Chef Gerhard John freute sich sehr ob der vielen Gäste, denn: “unsere Freunde von der Sportwagencharity und Mertel haben meiner Lebenshilfe-Familie wieder mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert” und das wäre “unbezahlbar”!

Der Sportwagencharity e.V. um Vorstand Alexander Heckel war es ein Anliegen, dass auf eine sowieso schon einmalige Aktion eine ebenso großzügige Spende folgt. Zusammen mit Mertels Brand Manager sowie Rennteamleiter Mario Grummt und Marketing Manager Boris Pflaum wurde eine Spendensumme offenbart, die ein weiteres Mal für Jubel sorgte: Insgesamt 42.500 Euro sollen der Lebenshilfe Nürnberger Land und insbesondere deren Reittherapiezentrum in Lauf/Schönberg zugute kommen. Eine der größten Einzelspenden, die das Sozialunternehmen bis dato jemals erhielt und eine großzügige Geste, der Mario Grummt im Gespräch mit den Menschen mit Handicap seinerseits mit “Mille Grazie” erwiderte, sowie mit den herzlichen Worten: “Zusammen haben wir etwas ganz Besonderes erreicht – es war uns eine echte Freude”.

Pferdestärken für mehr Reittherapie

Mit diesem Beitrag kommt die Lebenshilfe Nürnberger Land ihrem Ziel ein großes Stück näher, eine dringend benötigte Reitplatz-Überdachung bald zu realisieren. Damit könnten künftig mehr Kinder und Erwachsene mit Handicap vom wichtigen Angebot des Therapeutischen Reitens profitieren: einer Leistung, die in Deutschland immer noch nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen wird. In den letzten Jahren mussten hitzebedingt viele Reittherapiestunden während der regulären Arbeitszeit abgesagt werden. Die geplante Flexi-Bedachung soll der Gesundheit von Menschen und Tieren dienen – wichtige Therapiestunden würden damit endlich wetterunabhängig stattfinden können.

Ob kunstvoll “mit dem Pinsel auf der Motorhaube”, so der ehemalige Frühförderleiter und Leiter des Künstlerteams, Norbert Hanke, oder “mit viel Adrenalin als Copilot on Tour” – frei nach Mertel Italo Cars Nürnberg: Wenn Charity auf Inklusion trifft und Menschen mit Behinderung auf Sportwagen, dann ergibt das eine powervolle Mischung und Grip für Inklusion!