„Ich nehme viele gute Eindrücke von meinem Besuch bei der Lebenshilfe mit. Vor allem der freundschaftlich-kollegiale Umgang hier hat mich sehr beeindruckt“, resümierte
Daniel Boldt, neuer Leiter des Blindeninstituts Rückersdorf bei seinem Besuch der Lebenshilfe Nürnberger Land in Lauf-Schönberg. Inklusion, Begleitung und Förderung für Menschen mit Behinderung im Landkreis standen im Fokus eines Gesprächs, zu dem der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel, Vorsitzender der fraktionsübergreifenden AG Inklusion im Bayerischen Landtag und Vorsitzender der Stiftung Lebenshilfe Nürnberger Land, eingeladen hatte.
Beim anschließenden Rundgang der Moritzberg-Werkstätten mit Reittherapiezentrum erläuterten Norbert Dünkel und Werkstattleiter Jürgen Schmitt gegenüber Daniel Boldt die vielfältigen Arbeitsangebote für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Mitarbeitende zeigten dem Besucher stolz ihre Arbeitsplätze
Daniel Boldt wurde von betreuten Mitarbeitern ermutigt, selbst Hand anzulegen; beim Montieren eines Dieselmotorteils, einem sogenannten Drehkipphebelwerk, befand Boldt: „Das ist wirklich eine sehr anspruchsvolle Arbeit!“ Komplexe Arbeitsabläufe sind in den Moritzberg-Werkstätten in kleine Schritte zerlegt. Spezielle Maschinen und Vorrichtungen ermöglichen es der intellektuell eingeschränkten Belegschaft, sehr selbständig Teile zu montieren, wie hier (vgl. Titelfoto) am Arbeitsplatz von Mitarbeiter Steffen Laberke.
„Neben der Industriemontage bieten wir unseren aktuell 350 Beschäftigten mit Unterstützungsbedarf moderne und interessante Arbeitsplätze in den Bereichen Holz-, Metall- oder Textilverarbeitung sowie im Garten und Landschaftsbau oder in unserer Großküche, die täglich 600 Essen zubereitet“, erläuterte Werkstattleiter Schmitt gegenüber Boldt auf dessen Nachfrage. Und Norbert Dünkel ergänzte: „Ziel und Auftrag für uns ist die berufliche Inklusion der betreuten Belegschaft. Unsere Qualifizierungsangebote sowie Praktika in Betrieben des ersten Arbeitsmarkts und überbetrieblichen Inklusions-Werkstätten sind erfolgreich. Rund 50 Frauen und Männer mit Handicap der Moritzberg-Werkstätten sind derzeit dauerhaft in einem so genannten Außenarbeitsplatz oder in Praktika beschäftigt.“ Formell bleiben die Mitarbeitenden bei der Werkstatt angestellt. Die regelmäßige Begleitung der Betreuten und der Betriebe durch Mitarbeiter der Werkstätten ist entscheidend für einen dauerhaften Inklusions-Erfolg. Außenarbeitsplätze vergibt die Lebenshilfe auch innerhalb ihrer Einrichtungen, wie beispielsweise im Reittherapiezentrum. Vom reittherapeutischen Angebot zeigte sich der Blindeninstitutsleiter sehr beeindruckt. Auch in seiner Einrichtung in Rückersdorf liege, neben den pädagogischen Schwerpunkten, das Augenmerk auf individueller medizinisch-therapeutischer Begleitung.