Das inklusive Team um Lebenshilfe-Reitanlagenleiterin Regina Renk besuchte Ende Juni die Reiterstaffel der Bayerischen Polizei im Nürnberger Knoblauchsland und staunte nicht schlecht: Im Gegensatz zu den eigenen Therapieponys sind die ausgebildeten Pferde der Staffel zwar deutlich größer und imposanter als deren kleineren Kollegen im Reittherapiezentrum in Lauf-Schönberg, aber mindestens genauso hörig, intelligent und schrecken dabei vor nichts zurück.
Leonardo, Remus, Pluto, Lorenz und Otto, nur ein paar Namen der stolzen mittelfränkischen Polizeipferde – allesamt Wallache, “damit es kein Gezicke gibt”, so Polizeihauptmeisterin Isabelle Holley. Wie auch ihre menschlichen Kollegen, haben die Pferde vor Ort eine lange Ausbildung hinter sich, bis sie auf ernste Situationen treffen dürfen: Von der mehrstündigen Polizeistreife, bis zum Einsatz zwischen mit Feuerwerkskörpern, Vuvuzelas und Ratschen gewappneten Fans bei Fußballbegegnungen.
Gar nicht heikel war dagegen die Begegnung mit den Menschen mit und ohne Behinderung der Lebenshilfe Nürnberger Land, denn wenn es darauf ankommt, können die Vierbeiner auch mal ganz zahm sein: stupsen keck und fressen begierig aus der Hand. Gelassenheit ist dabei das Motto. Denn wenn es darum geht auch mal verfeindete Fangruppierungen von Ultras zu trennen und währenddessen viel Lärm auszuhalten, darf es weder bei Zwei- noch bei Vierbeinern Zweifel geben.
Die Ausbildung der Pferde dauert je nach Vorausbildungsstand von einem halben bis zu zwei Jahren. Ziel ist ein ruhiges, ausgeglichenes und arbeitsfreudiges Dienstpferd, das treu und gehorsam an der Seite seines Reiters steht. In Rente geht ein solch edles Pferd dann zwar schon mit vergleichsweise jungen 20 Jahren, hat dann aber schon sehr viel erlebt und seinen Ruhestand gehörig verdient!
Die Delegation des Reittherapiezentrum um die Fachvorstände Martha Fischer und Isabella Müller hat das keineswegs verwundert, denn nachdem die polizeiliche Reiterstaffel über eine Stunde eine ganze Reihe komplexer Formationen und extremer simulierter Situationen hinter sich gebracht hatte, waren alle beim abschließenden Gruppenfoto trotz nahezu tropischer Temperaturen doch ganz cool!