„Only Those Who Dare Truly Live“ – gemäß des Ferrari-Mottos nur, die sich trauen, leben wirklich, sinngemäß „Es ist Zeit für Neues, denn für Veränderungen ist man nie zu alt“, haben Mitarbeitende der Moritzberg-Werkstätten und Frühförderkinder dem roten Sportwagenklassiker und damit vor allem Inklusion, buchstäblich einen neuen Anstrich verpasst.
Beim inklusiven Malprojekt der Lebenshilfe Nürnberger Land in Lauf/Schönberg bekam der Ferrari 488, Wert 365.000 Euro, einen völlig neuen Look und startet im bunten „Warhol-Stil“ im Herbst beim GT Open Cup in Monza und bei der Ferrari-Challenge in Spa-Francorchamps. Unterstützt wurden die Künstler mit Handicap durch Alexander Heckel, Sportwagen-Charity Nürnberg, Mario Grummt, Ferrari-Autohaus Mertel Nürnberg sowie Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel – angeleitet durch Action Painting-Projektleiter Norbert Hanke.
Bislang verband man mit Ferrari die Farbe Rot und das Logo mit schwarzem Pferd auf gelben Grund. Bislang. Denn künftig ist (vielleicht) buntes Warhol-Design das neue Ferrari-Rot.
Die inklusive Kunstgruppe, die bei hochsommerlichen 30 Grad Celsius in der Lagerhalle der Moritzberg-Werkstätten in Schönberg über zwei Stunden mit Pinsel, Farbwalze und Spraydose einen Ferrari 488 (um)gestaltet hatte, ist sich beim Betrachten des noch nicht getrockneten Sportwagens im Wert von 365.000 Euro einig: „Heute wurde in den Moritzberg-Werkstätten der Lebenshilfe Nürnberger Land vielleicht Geschichte geschrieben.“
Es war ein großes Spektakel. Für alle Beteiligten, besonders aber für viele Betreute der Moritzberg-Werkstätten, war es wohl ein Highlight und weit mehr als eine Mal-Aktion, denn wer wollte bekam Gelegenheit zum Probesitzen im Ferrari. Unter den Gästen waren Lebenshilfe-Fachvorstände Martha Fischer, Andreas Kurzer, Laufs 1. Bürgermeister Thomas Lang, die Chefs der Polizeiinspektion Lauf und Altdorf, Laufs 1. und Armin Kroder, Bezirkstagspräsident Mittelfranken und Landrat Nürnberger Land.
Der erste weltweit inklusiv gestaltete Ferrari 488 wird jedenfalls im Herbst 2023 beim GT-Open Cup in Monza und bei der Ferrari-Challenge in Spa-Francorchamps im neuen Look antreten.
Lebenshilfe Nürnberger Land-Geschäftsführer Dennis Kummarnitzky erläuterte, dass die Idee, Sportwagen im Rahmen einer Maltherapie zu gestalten, bereits vor zehn Jahren, rund um eine Bilderausstellung beim Norisrennen und der Sportwagencharity im Nürnberger Ofenwerk entstand und gleichzeitig ein Herzensprojekt von Lebenshilfe-Vorsitzenden Gerhard John sei. Umso schmerzlicher für John, der wegen einer nicht verschiebbaren Operation nicht dabei sein konnte. Jürgen Six, 2. Vorsitzender der Lebenshilfe, befand: „Nun hat sich die Idee eines solchen Inklusions-Malprojekts auf schönste Weise mit Ferrari erfüllt.“
Jürgen Six dankte insbesondere Alexander Heckel von der Sportwagencharity Nürnberg und dem Mario Grummt, Manager des Ferrari-Autohaus‘ Mertel Nürnberg, bei denen die Idee sofort auf fruchtbaren Boden gefallen war.
Norbert Hanke, langjähriger Leiter der Frühförderung und kreativer Kopf der Lebenshilfe, verantwortet heute das inklusive Kunstressort des Verbands. Hanke meinte, trotz langjähriger Action Painting-Aktionen habe er ein solches Kunstprojekt noch nie begleitet. Und Norbert Dünkel, MdL, Lebenshilfe-Stiftungschef und lange Jahre Geschäftsführer der Lebenshilfe Nürnberger Land, erinnerte sich an ActionPainting-Anfänge und freute sich über die „immense Entwicklung der hilfreichen Maltherapie, die heute Menschen mit und ohne Handicap zusammenbringe“.
Im Rahmen der Malaktion wurden drei großformatige Actionpaintings und ein lebensgroßes Kunststoffpferd, bemalt. Der Erlös der bunten Kunst wird bei der Sportwagen-Charity im September 2023 zu Gunsten der Lebenshilfe Nürnberger Land versteigert und hilft dem Fachverband, wie auch Spenden, notwendige Förderextras zu ermöglichen. Insbesondere soll zum Wohl von Mensch und Tier eine Beschattung der Koppel künftig wetterbedingte Reittherapieausfälle verhindern, so Kummarnitzky zur Spendenverwendung.
Die gestalteten Ergebnisse können sich sehen lassen: Der Ferrari 488, die Kunstpferde und die großformatigen Bilder strahlen nun in der Lagerhalle während der Trocknungsphase – hier zusammen mit den Künstlern – um die Wette. Wahrscheinlich liegt, der Ferrari (wie immer) um eine (Nüstern)länge vorn. Zufrieden zeigte sich Mario Grummt, aus dessen Bestand der Ferrari stammt: „Enzo (Ferrari) und Andy (Warhol) wären wohl wirklich zufrieden mit den Ergebnissen unseres Malprojekts. Der Ferrari ist heute das doppelte wert.“ Zusammen könne man eben alles erreichen. Es ist ein Inklusionsprojekt mit Tragweite“, ergänzte MdL Dünkel.
Mit dem ersten (vermutlich weltweit!) inklusiv bemalten Ferrari 488 startete die Lebenshilfe Nürnberger Land das neue Spenden-Projekt #Grip4Inclusion mit dem Ferrari-Autohaus Mertel Nürnberg als Partner. „Wir freuen uns über so viel Fahrtwind für Inklusion durch Ferrari“, bekräftigte Dennis Kummarnitzky stolz.
Projekt und Kunstwerke der Lebenshilfe sind auf der gleichnamiger Internetpräsenz mit Online-Shop ab sofort abrufbar (www.Grip4inclusion.com). Über Spenden freut sich die Lebenshilfe zu Gunsten der Reittherapie unter Spendenkonten: Sparkasse Nürnberg, IBAN: DE66 7605 0101 0240 1481 48 und Raiffeisen Spar- und Kreditbank eG Lauf, IBAN: DE67 7606 1025 0000 3209 35 – Stichwort: Reittherapie
.... oder in der Frankenschau vom 22.8.23 (läuft um 17.30 Uhr im Bayer. Rundfunk) vom Kamera-Team um Susanne Schmiedleitner, den Hörfunkbeitrag von Daniel Peter – dieser lief bereits mittags auf Bayern 1, ist in der Mediathek der ARD / Bayerischer Rundfunk, abrufbar.
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