15 neue Plätze für Senioren mit Handicap

Ortstermin in Altdorf: Die InklusiveWohnwelt wird aufgestockt. Es entstehen 15 neue Plätze für Senioren mit Handicap (T-ENE) v. l. Architekten Prof. Hans Peter Haid, Constance Haid, Lebenshilfe-Chef Gerhard John, Rathaus-Chef Martin Tabor, Lebenshilfe-Fa

Altdorf – Dem 1. Bürgermeister Martin Tabor gefällt, was die Lebenshilfe Nürnberger Land in Altdorf plant: Bis 2022 sollen 15 Tagesplätze für Senior*innen mit Behinderung und rund vier bis sechs neue Arbeitsplätze entstehen. Dafür soll das Apartmenthaus an der Fritz-Bauer-Straße 7 in Altdorf (zwischen FAKS Nürnberger Land und Technischer Akademie Wuppertal) ab September 2021 aufgestockt werden.

Beim Ortstermin erläuterte das Architektenteam gegenüber Bürgermeister Tabor und den Lebenshilfe-Verantwortlichen auch den Grundriss.

Die Pläne stellte das Architektenteam Prof. Dipl.-Ing. Hans-Peter Haid und Dipl.-Ing. und Stadtplanerin Constance Caterina Rössner-Haid, Haid-Stadtplaner, zusammen mit Lebenshilfe-Geschäftsführer Dennis Kummarnitzky, dem 1. Vorsitzenden Gerhard John und Martha Fischer, Fachvorständin Inklusive Wohnwelt, jetzt Bürgermeister Martin Tabor vor. (Foto)

400 Quadratmeter Nutzfläche

„Unsere Inklusive Wohnwelt, das Zuhause von Menschen mit und ohne Behinderung, wird durch die Aufstockung gewinnen“, so die Einschätzung von Lebenshilfe-Chef John. Denn die Tagesplätze für Senioren werden großzügig, hell und vor allem mit viel Grün – also einem Dachgarten – realisiert.

Auf rund 400 Quadratmetern Nutzfläche – das entspricht etwa drei Einfamilienhäusern – entstehen zwei helle, große Gruppenräume mit Küchenbereich und weitere Räumlichkeiten für Pflege, Therapie und Verwaltung. Die Baukosten in Höhe von rund 3 Mio. Euro werden insbesondere durch den Freistaat Bayern, den Bezirk Mittelfranken und die Aktion Mensch bezuschusst. Ein Drittel der Bausumme wird die Lebenshilfe selbst aufbringen, erläutert Geschäftsführer Kummarnitzky.

Grüne Lebensqualität  

.. zeigt die visualisierte Ansicht des Apartmenthauses „Inklusive Wohnwelt“ in Altdorf an der Fritz-Bauer-Str. 7, mit aufgestocktem Geschoss in Attika-Ausführung, mit der neuen Senioren-Tagesbetreuung (T-TENE) Foto/Ansicht: Architekturbüro Haid-Stadtplane

„Wir haben so geplant, dass die Jahreszeiten auch in den Räumen, auf den Fluren, für die betagten Menschen, die hier den Großteil ihres Lebens verbringen, erlebbar werden“, erläutert Hans Peter Haid. Und wie in den Geschossen des Apartmenthauses, soll es auch im Aufbau einen „Ring-Flur“ – mit vielen „Orientierungspunkten“ geben. So können betagte Menschen ihren Bewegungsdrang selbstbestimmt ausleben.

Ein großer Süd-Dachgarten wird das grüne i-Tüpfelchen. Fachvorständin Martha Fischer ist schon jetzt überzeugt, dass dieses Detail den betagten Frauen und Männer und Betreuer, viel Lebensqualität bieten wird. Auch Hans Peter Haid glaubt, dass der Dachgarten, aufgrund des Ausblicks und der Besonnung, bei der Hausgemeinschaft sehr gut ankommen wird. Möglich wird dieses grüne i-Tüpfelchen, weil der Aufbau in der Fläche um rund drei Meter über die Fassade geschoben ist, also als Attika ausgeführt wird. Dieses architektonische Element wird dem Kubus seine Kompaktheit nehmen, ohne dass das Klare und Moderne des Gebäudes verloren geht. Zu erreichen ist das aufgesetzte Geschoss per Treppe, Aufzug oder der Außentreppeein Gewinn für die Wohngemeinschaft. Die Dachflächen sollen exzessiv begrünt werden. Gerhard John und Martha Fischer sehen in der Gestaltung und Pflege des Dachgartens eine Chance, hier die Senior*innen einzubeziehen und auch Hochbeete anzulegen.

Verantwortet das grüne i-Tüpfelchen: Landschaftsarchitektin Silja Altmann (Bildmitte)

Bauzeit  

Die Architekten rechnen mit neun bis 12 Monaten Bauzeit. Die Bewohner*innen werden von den aktiven Bauphasen wenig mitbekommen, da diese während des Tages in den Moritzberg-Werkstätten tätig sind. Gerhard John wünscht sich, dass die Bewohner*innen und deren Angehörige in die Bauphasen einbezogen werden. Damit habe man in der Vergangenheit bei anderen Bauprojekten gute Erfahrungen gemacht. Die Herausforderung sei, erläuterte Haid beim Ortstermin, die Detail-Planung der Fertig-Holzbauweise des aufgesetzten Kubus. So könne das Architekturbüro garantieren, dass man dann den Aufbau schnell umsetzen und sich anschließend dem Ausbau widmen könne.

Gewinn für Altdorf

Auftakt für das neue Bauvorhaben der Lebenshilfe: Lebenshilfe-Chef John überreicht 1. Bgm. Tabor die Ausfertigung für die Stadt Altdorf b. Nürnberg der Bauakte mit sämtlichen Plänen und Unterschriften. v. l. Lebenshilfe-Chef Gerhard John und 1. Bürgermei

Die Bauakte für die Aufstockung der Inklusiven Wohnwelt wird Lebenshilfe-Chef Gerhard John kommenden Montag Bürgermeister Martin Tabor überreichen. – Erst fünf Jahre ist es her, da eröffnete die Lebenshilfe Nürnberger Land das Apartmenthaus, das über die Grenzen in der Metropolregion als ein Leuchturmprojekt der Inklusion bekannt ist. Das innovative wie inklusive Baukonzept dafür entwickelte seinerzeit Architekt Hans-Peter Haid.
Für Bürgermeister Tabor steht schon jetzt fest: „Das wird ein Gewinn für Altdorf. Ein Wohlfühlort für Seniorinnen und Senioren mit Behinderung.“

Wissenswert

Zum Begriff T-ENE

T-ENE ist ein teilstationäres Angebot zur Tagesbetreuung für erwachsene Menschen mit Behinderung nach dem Erwerbsleben.

Das Angebot T-ENE richtet sich an Menschen mit wesentlicher geistiger Behinderung sowie zusätzlichen Behinderungen (im Sinne des § 53 SGB XII), die aus altersbedingten Gründen regulär oder vorzeitig, aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind.

Die Einrichtung kann von relativ selbstständigen älteren Menschen mit Behinderung, aber auch von Menschen, die in Folge ihrer Behinderung einen höheren Förder- und Betreuungsbedarf haben und / oder bei denen der Alterungsprozess bereits fortgeschritten ist, besucht werden.
T-ENE steht grundsätzlich sowohl Bewohnern einer Wohnstätte für Menschen mit Behinderung, als auch Menschen mit Behinderung, die in ihrem Elternhaus, bei Angehörigen, in betreuten Wohngemeinschaften oder alleine leben, offen.

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