Mittendrin, statt nur dabei
Trotz Niederlage kurz darauf für die Playoffs der Deutschen Eishockey-Liga qualifiziert: Bewohnerinnen und Bewohner der Lebenshilfe Nürnberger Land feuerten die Nürnberg IceTigers in der Arena Nürnberger Versicherung gehörig an.
Lebenshilfe feuerte furiose Ice Tigers zum Jahresauftakt an
7.672 Zuschauer verfolgten in der ausverkauften Nürnberger Arena das Heimspiel der Nürnberg Ice Tigers gegen die Eisbären Berlin und mittendrin: fünfzig Bewohnerinnen und Bewohner der Lebenshilfe Nürnberger Land. Aus der eigens reservierten VIP-Lounge verfolgten sie einen furiosen Start in die Partie und freuten sich in den Pausen über herzliche Promi-Besuche.
Fünf Tage nach Neujahr und schon wieder in Feierlaune – die Profis der Nürnberg Ice Tigers begrüßten ihre Fans mit Handicap bereits beim Auslauf aufs Eis frenetisch und die jubelten gefühlt das ganze Stadion wach! Für Edelfan und Dauerkartenbesitzerin Hannah Kauschke war es der perfekte Jahresbeginn, für Tobias Topp der perfekte Sonntag mit Freunden und für Renate “Resi” Kling die Chance, endlich ihre IceTigers-Kollektion aufzufrischen. Und auch wenn der Endstand von 5:2 anders vermuten ließe, die Stimmung war phänomenal!
Nach einem frühen 0:1 zeigten sich die Fans aus dem Wohnbereich der Lebenshilfe ebenso wenig geschockt wie die Profis auf dem Eis, die bereits in der 8. Minute den Ausgleich errangen. Nach einem Fehler der Eisbären an der blauen Linie übernahm Charlie Gerard, zog über die linke Seite vors Tor und spielte punktgenau quer, wo Cole Maier den Schläger rein hielt und den Puck zum 1:1 über die Linie drückte. Gabriele “Gabi” Näder hielt es nicht mehr auf dem Sitz, während Hannah und Markus bereits Sekunden zuvor zum Trommelwirbel der Ultras von einem Fuß auf den anderen traten – endlich – der Ausgleich!
Freunde der Lebenshilfe
Tiger und Bären rangen bis zur zweiten Pause zum 2:2 und die Tür zur Lounge öffnete sich nach lautem Klopfen: Herzlich war das Wiedersehen mit dem Maskottchen der Nürnberg Ice Tigers „Pucki“, das sehnlichst erwartet und überschwänglich begrüßt wurde. Seit Jahren trägt der zottelige Tiger auch das Logo der Lebenshilfe und besucht seitdem so oft es sein voller Spielplan zulässt die sozialen Einrichtungen im Nürnberger Land. Beim Heimspiel allerdings war er voll und ganz für seine Fans mit Handicap da und füllte in den Pausen mit vielen Umarmungen und noch mehr Schabernack wie von Zauberpfote die Fotospeicher aller Smartphones.
Bevor es in die dritte Spielzeit ging, ließen die VIPs von der Lebenshilfe sich nicht lumpen und luden Familie Franz und Martha Brandl (Steidl Reisen), Olaf Mundt (OM Klebetechnik) und Michael Fortdran (Undercover) in die Lounge. Zusammen mit Alexander Richter (Spedition Amm) wurden Geschenke verteilt, herzlich gedrückt und ausgiebig gefachsimpelt. Aber nicht nur das: Familie Buchhauser (Buchhauser Gebäudeservice) überreichte eine Spende für die Moritzberg-Werkstätten und ehe der große Pucki ging, wurden noch kleine Plüsch-Puckis von Patrick Fichna (Orange Key) verteilt.
Chancen über Chancen
Trotz starken Beifalls, Jubelgesang und einer ganzen Reihe Penalties gegen die Eisbären, wurde das Match für die Ice Tigers zwar verloren gepfiffen, das tat der Freude aber keinen Abbruch, denn: Lebenshilfe-Fachvorstand Andreas Kurzer aus Neunkirchen am Sand organisierte heuer zum wiederholten Mal nicht nur Tickets, Lounge und Essen, er ließ seine Gäste nach Abpfiff auch von den Spielern und Team besuchen: Keeper Daniel Allavena, Verteidiger Julius Karrer, Justus Böttner und viele weitere waren schon ab der ersten Pause ständig für ihre Fans da und Ice Tigers Geschäftsführer Wolfgang Gastner und Marketingleiter Steffen Brandes schauten zum Gruppenfoto vorbei. Kein geringerer als Captain Marcus Weber wurde zu guter Letzt frisch aus der Kabine in wenigen Sekunden mehr geblitzt als der Teambus in 10 Jahren.
Trotz der Niederlage ein Heidenspaß für alle Beteiligten und ein großer Gewinn für gelebte Inklusion! “Wir kommen wieder”, meinte Tobias Topp noch vor der Rückfahrt, natürlich stilecht im Ice Tigers Teambus über Steidl Reisen. Ein echtes Heimspiel für die Inklusion und Dank des VIP-Empfangs nicht nur „lang erwartetes Highlight für die Menschen mit Einschränkungen, sondern herzerwärmendes Erlebnis und Inklusion zum Anfassen“, wie Lebenshilfe-Chef Dennis Kummarnitzky die Aktion lobte.
