Mit einer gelungenen Beach Party feierte der Familienentlastungsdienst der Lebenshilfe Nürnberger Land (FED) sein 30-jähriges Bestehen. 2. Vorsitzender Jürgen Six betonte, dass Familienentlastung heute wichtiger denn je ist. Dies zeige sowohl die steigende Nachfrage der FED-Angebote als auch der zunehmende Zeitanteil für die Beratung von Eltern und Angehörigen in rechtlichen, sozialen und persönlichen Fragen.
Er erinnerte an die Gründung 1989, getragen von dem Gedanken, Familien mit Kindern mit Behinderung notwendige Freiräume zum Erholen zu verschaffen. Damals waren es 20 Familien, heute sind es durchschnittlich 160, die vom Team des FED betreut werden. Dementsprechend habe sich auch das Angebot entwickelt. Seit 2015 steht Regina Fritsch an der Spitze eines Teams, dem derzeit fünf hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein Praktikant und rund 50 ehrenamtlich Tätige angehören.
Six zeigte auf, dass das intensive Miteinander von Familien und FED-Team bald die Erkenntnis brachte, dass gerade im Freizeitbereich sinnvolle Angebote fehlten und dies zur Gründung der ersten Freizeitgruppen für behinderte Menschen führte. Heute gibt es über 20 feste Gruppen mit durchschnittlich sieben Betreuten und zusätzlich viele weitere „freie Angebote“ sowie „feste Gruppen“ für die verschiedensten Interessen. Zusätzlich sorge man mit einem ausgewogenen Ferienprogramm für echte Familienentlastung und große Freude bei den Betreuten. Dazu kommen jährliche Freizeiten für die verschiedensten Alterstufen.
Als langjähriger Geschäftsführer erinnerte Norbert Dünkel an die damalige Initiative von Sozialministerin Barbara Stamm, die Eltern behinderter Kinder zu entlasten. Aus dieser Zeit resultiert auch die Konstellation, dass im Nürnberger Land drei Träger in ihren jeweiligen Bereich für den Familienentlastungsdienst verantwortlich sind: Lebenshilfe, Caritas und Diakonisches Werk. Die bayernweit einmalige Konstruktion sei bis heute „stabil und vorbildlich“ wobei er der Lebenshilfe ein „vielfältiges, modernes und inklusives Angebot“ bescheinigte.
Gemeinsam dankten Dünkel und Six Einrichtungsleiterin Regina Fritsch für das „großartige Engagement, den Ideenreichtum und die tolle Arbeit“ und überreichten als Geburtstagsgeschenk einen Laptop zur weiteren Unterstützung der Arbeit. Angelika Feisthammel, Behindertenbeauftragte des Landkreises bezeichnete die Einrichtung als „enorm wichtig für die Familien, die hinter den Behinderten stehen“. Landrat und Bezirkstagspräsident Armin Kroder wertete die Arbeit als „einen unverzichtbaren Beitrag zum sozialen Landkreis und für die Inklusion“, was auch von Laufs 2. Bürgermeister Norbert Maschler bekräftigt wurde.
FED-Leiterin Regina Fritsch sprach von einer guten Atmosphäre, in der die intensive inklusive Arbeit großen Spaß mache. Die Bandbreite der Angebote sei „bunt gemischt, interessant und spannend“. Kostproben kamen von der Tanzgruppe „Kunterbunter Wirbelwind“ und der Gymnastikgruppe. Kinder und Erwachsene hatten ihren Spaß auf der neuen Hüpfburg, deren Rutsche direkt im kühlenden Nass endete. Unterhaltung und Spaß gab es bei der Disko in der Reithalle und mit den Schmetterlingen, die im schattigen Garten der Werkstätte aufspielten.