„Wir sind und bieten auch Lebenshilfe für Geschwister“, sagt Regina Fritsch, Diplom Sozialpädagogin und Leiterin des Familienentlastenden Diensts (FED) der Lebenshilfe Nürnberger Land e. V.
Neben bisheriger Angebote rund um Familienentlastung wird es künftig mehr Aktionen und Gruppen für Geschwisterkinder geben. Coronabedingt fanden bis in den Sommer hinein keine Angebote im Rahmen des Geschwisterkinder-Projekts statt. Jetzt startete der FED, nach der Coronapause, mit einem Ausflug zum Hochseilgarten – einem Ausflug nur für Geschwisterkinder.
Zusammen haben zwei Kleingruppen mit je acht Personen einen erlebnisreichen Nachmittag im Hochseilgarten in Weiherhof erlebt. Eine Ich-Zeit für alle Teilnehmer*innen vom Alltag. Denn Geschwister von Kindern mit Behinderung stellen ihre eigenen Bedürfnisse in der Familie oft hinten an. Auch später, als Erwachsene treffen sie sich mit ihren Geschwistern, kümmern sich um finanzielle und rechtliche Belange. Noch mehr als bisher sollen nun Geschwisterkinder durch die Lebenshilfe Nürnberger Land begleitet und in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden. – Ein Gewinn für die ganze Familie.
„Ich werde nachher alles meiner Freundin erzählen“, sagt Daryn. Das zehnjährige Mädchen strahlt beim Erzählen. „Die wird staunen, was ich heute alles erlebt habe!“ Und auch meinen Eltern kann ich so viel erzählen.“ – Daryns Bruder ist geistig behindert. Daryn liebt ihren großen Bruder und weiß, dass sich ihre Eltern einfach oft mehr um ihn kümmern müssen. Die Zeit mit anderen Buben und Mädchen zu verbringen, die ebenfalls behinderte Geschwister haben, hat Daryn, wie auch allen anderen Teilnehmer*innen richtig gut getan.
Das Geschwisterkinder-Projekt, eine Kooperation mit dem Kinderhospiz Nürnberg, leitet und begleitet Manuela Full-Gerlich und sie zieht schon nach dem Start eine positive Bilanz.
Das gerade angelaufene Geschwisterkinder-Projekt, mit vielen neuen Ideen rund um Ausflüge, Aktionen und Angebote, wurde durch den Corona-Lockdown abrupt gestoppt. Erst spät im Juni 2020 konnte der FED auch wieder Klein-Gruppenausflüge für Kinder und Erwachsene mit Behinderung planen. „Wir hoffen, dass es keinen weiteren Lockdown geben wird und wir ab sofort regelmäßig Aktonen im Rahmen des Projekts anbieten können “, so FED-Leiterin Regina Fritsch.