Digitales Lernen ergänzt Arbeitsblätter

Corona: Kollegium des Förderzentrums geistige Entwicklung versandte in zwei Montagen rund 800 Großbriefe für das Lernen Daheim.
Seit gut zwei Monaten heißt es coronabedingt auch am Förderzentrum geistige Entwicklung in Lauf-Schönberg: Lernen Daheim statt Präsenzunterricht. – Und das habe sehr gut geklappt, zieht Schulleiter Stefan Pesth nach 60 Tagen, seit Schließung der Dr. Bernhard Leniger Schule mit Schulvorbereitender Einrichtung und Heilpädadogischer Tagesstätte für Schüler, erste Bilanz.
Mit der "Anton-App" und weiterer digitaler Angebote wagte sich das Kollegium erfolgreich an Lern-Applikationen: "Ohne Corona hätten wir uns nicht an die App gewagt; diese vielleicht gar nicht entdeckt."
Das digitale Lernangebot kam bei Schülern, Eltern und Kollegium gleichermaßen positiv an und ergänzte Arbeitsblätter, Podcasts und Videochat.
Ein Bericht von Stefan Pesth:

1000 Briefe von der Schule des Herzens

Für alle rund 110 Schülerinnen und Schüler der Dr. Bernhard Leniger Schule stellten Lehrkräfte individuell Aufgaben zusammen: Arbeitsblätter, Hörbeispiele und vieles mehr ...

Gut 800 Großbriefe haben die Lehrkräfte der Dr. Bernhard Leniger Schule seit dem 16. März an ihre Schülerinnen und Schüler und an die Kinder der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) geschickt und so das „Lernen zu Hause“ intensiv unterstützt. Die Briefe enthielten Arbeitsblätter, Bastelmaterialien, Wochenpläne und vieles mehr und waren stets auf die individuellen Lernbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmt. Hinzu kamen noch weitere über 200 Briefe der Fachkräfte der Heilpädagogischen Tagesstätte und der Therapeutinnen des medizinischen Fachdienstes.

Bewegungsaufgaben, Videos und eine Schul-App

Coronabedingt Mut zur Anton-App: Dr. Bernhard Leniger Schule erwarb Lizenz für digitales Lernen rund um Mathe, Deutsch, Sachkunde oder Musik

Die Schülerinnen und Schüler bekamen zudem Podcasts oder auch CDs mit Tanzliedern und Bewegungsaufgaben. Besonders viel Zeit nahm sich das Kollegium für Telefonate mit den Familien. "So kamen über 500 Stunden an unterstützenden und begleitenden Gesprächen zustande", erzählt Pesth. – Für viele Familien sei auch der Austausch über Messenger-Dienste wesentlich.

Virtuell wurden Kinder und Jugendliche des Förderzentrums auch schon "vor Corona" beim Lernen unterstützt. Seit der coronabedingten Schließung wurde das virtuelle Lernangebot weiter forciert und ausgebaut. "Kinder der SVE bekamen beispielsweise Videos mit Liedern zum Mitsingen und Mitspielen und zusätzlich oft noch einen Link, der zu einer Illustration eines Bilderbuchs führte", erläutert der Schulleiter. Arbeitsblätter wurden durch QR-Codes ergänzt, sodass Schüler sich begleitend zum Schulstoff Podcasts oder Videos anhören bzw.anschauen konnten.

"Ohne Corona hätten wir uns nicht an die App gewagt"

"Zusätzlich haben wir 'DieSchulApp“' eingeführt, um mit Eltern und Kindern zeitnah und unkompliziert kommunizieren zu können", sagt Stefan Pesth und erzählt weiter: "Auch die Lern-App „AntonApp“, von der wir eine Schullizenz erworben haben, hat sich als überaus sinnvolles und praktikables digitales Lernportal erwiesen!" – Eltern und Kinder sind davon genauso überzeugt und begeistert wie alle Lehrkräfte: "Ohne Corona hätten wir uns nicht an die App gewagt… und sie evtl. auch gar nicht entdeckt."

Schule des Herzens!

Besonders gefreut hatte sich das Kollegium über die Zeilen von Ulrike Gunzelmann, Elternbeiratsvorsitzende der Dr. Bernhard Leniger Schule:

„Für mich ist es an der Zeit einmal DANKE zu sagen.
DANKE für die wahnsinnig liebevolle Unterstützung durch Lehrkräfte, Fachkräfte und Therapeuten!
DANKE für die vielen offenen Ohren, die wir als Eltern annehmen durften und noch dürfen!
DANKE für die tröstenden Worte die sowohl Sie als auch das gesamte Schulpersonal für uns Eltern hat.
DANKE für das Gefühl "Ihr seid nicht allein".
DANKE für die einfühlsame Art.
DANKE fürs Mensch sein!!!!
DANKE für das miteinander!!!
Gerade in dieser schwierigen Zeit ist es sehr beruhigend zu wissen, dass wir für unsere Kinder eine Schule des Herzens gefunden haben. Wir sind sehr zufrieden mit dem Engagement des gesamten Teams.“

Coole Schule!

Ein Schüler der Mittelschulstufe meinte per Videochat: „Die Dr. Bernhard Leniger Schule ist einfach cool".

Stolzer Schulleiter

Zurecht sagt Schulleiter Stefan Pesth in seiner Bilanz der ersten 60 Tage seit der coronabedingten Schließung der Schule für den Präsenzunterricht: "Ich bin stolz auf unser engagiertes Kollegium, welches neben der intensiven Unterstützung für unsere Schülerinnen und Schüler für ein „Lernen zu Hause“ auch noch eine viergruppige Notbetreuung anbietet."

Coronabedingtes Lernen heißt auch: Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung spielerisch Hygiene-Konzepte beibringen. Hier zeigt einfach ein Hase, dass Mundschutz coronabedingt wichtig ist.
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