Individuelle Grüße

Kunst(volles) aus der Dr. Bernhard Leniger Schule – Vom Kurs zur Schülerfirma: Edith Tapprogge und ihre Schüler fertigen Grußkarten-Unikate und andere kreative Kleinode. Auch die Karten zur Feier der Entlassschüler werden hier liebevoll gefertigt.

Mit viel Geschick und sehr konzentriert arbeitet der sechszehnjährige Berufsschüler Dominik an einer Grußkarte. In ein vorgestanztes Loch fädelt er ein Band. „Ich mag solche Arbeiten, mache gerne etwas mit den Händen“, informiert Dominik. Seine Mitschülerin Katharina bindet das Band zu einer Schleife, befestigt daran den ausgesägten Schriftzug „Einladung“ – eine besondere Grußkarte für die Einladung zur Abschlussfeier der Absolventen. Jedes Jahr verschickt die Schulleitung an ihre Absolventen, deren Familien sowie an Gäste zu diesem großen Tag handgefertigte Karten, welche die Lehrkraft Edith Tapprogge und ihre Berufsschüler herstellen. Achtzig Grußkarten hat die Schulleitung in diesem Jahr bestellt. 

Schülerfirma ist Ansporn und weit mehr als Kunstunterricht

Kunstunterricht mit dem PlusX: Lehrerin Edith Tapprogge arbeitete mit ihren Schülern an den Einladungskarten für die Entlassschulfeier.

Edith Tapprogge ist Lehrerin an der Dr. Bernhard Leniger Schule der Lebenshilfe Nürnberger Land in Lauf-Schönberg. Ihre Schüler mit individuellem Förderbedarf teilen mit ihr das Faible für Schönes und Kreatives. Die Schülerfirma „Grußkarten und mehr…“ gibt es seit dem Schuljahr 2011/12 und ist weit mehr als Kunstunterricht. Und das spornt die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrerin noch einmal an.

Lebenspraktische Fertigkeiten

Mit viel Geschick fertigen die Schüler Karten, Taschen oder Armbänder und üben dabei lebenspraktische Fertigkeiten, wie das Annähen von Knöpfen.

Geknüpfte Paracoard-Armbänder, witzig-bunte Stoffarmbänder, die beispielsweise mit Knöpfen verziert sind, kleine, ebenfalls mit Knöpfen oder Filzresten verzierte Filztaschen - etwa für Stifte, Tablets oder Smartphone – sowie individuelle Grußkarten, im auffallenden 3-D-Design für alle Anlässe, hat Edith Tapprogge zuletzt mit ihren Schülern gefertigt. Bei den Handarbeiten üben die Schüler weit mehr als ihr Geschick. „Beim Knüpfen oder Knoten von Armbändern oder beim Annähen von Knöpfen werden vor allem lebenspraktische Fertigkeiten für den Alltag geübt“, so Edith Tapprogge. 

Mit viel Geschick fertigen die Schüler Karten, Taschen oder Armbänder und üben dabei lebenspraktische Fertigkeiten, wie das Annähen von Knöpfen.

Besonderer Kartengruß kommt an

Die größte Nachfrage erfährt die Arbeit der Schülerfirma bei ihren Grußkarten. „Von all unseren Produkten, kommen die Karten besonders gut an. Wir verkaufen unsere Kunstwerke und investieren damit wieder in neue Materialien für die nächste Kartengeneration“, erläutert die Lehrerin.

Zu den Kunden der Schülerfirma gehören beispielsweise Eltern, Kollegen, die Schulverwaltung und ebenso das Vorstandsbüro der Lebenshilfe. „Wir schätzen die Karten-Unikate der „Schülerfirma“ sehr“, sagt Vorstandssekretärin Antonia Huber und begründet: „Jede Karte erzählt auch ein Stück Lebenshilfe, über unseren Auftrag, unser Engagement, wie junge Menschen mit Förderbedarf eine sinnvolle, motivierte und anspruchsvolle Vorbereitung für ihr Arbeitsleben erfahren.“ Das kommt an. Das Vorstandssekretariat bekommt stets positives Feedback für ihren besonderen Kartengruß.

Geplant ist, dass es die Grußkarten der Schülerfirma auch bald im Werkstattladen der Lebenshilfe, für zwei bis drei Euro pro Stück, zu kaufen gibt.

Hoch im Kurs

Bei allen Produkten setzten Edith Tapprogge und ihre Schüler, mit sehr individuellen Designs, auf das berühmte i-Tüpfelchen!

Die Ideen für neue Kartendesigns gehen Edith Tapprogge nicht aus. Inspiriert wird sie, indem sie mit offenen Augen durchs Leben geht. Rundumblicke, Freizeit- und  Alltageerlebnisse sowie auch eine Portion Kreativität sind ebenfalls Impulse für neue Ideen. Oft sind es Landschafts- oder Stilleben-Fotografien ihres Partners oder ihres Kollegen und Konrektors Thomas Reißer, die sie neu beflügeln.

Das i-Tüpfelchen zum Blumenmotiv ist beispielsweise eine aufgenähte Holzraupe. Genauso, wie jedes glückliche oder traurige Lebensereignis einzigartig ist, sind auch die Karten der Schülerfirma Einzelstücke.

Edith Tapprogges Schüler jedenfalls arbeiten stets mit großer Leidenschaft im Unterricht mit. Dass ihr Kurs, den die Schule zu Schuljahresbeginn anbietet und um den sich die Schüler selbst bewerben können immer gut angenommen wird, freut die erfahrene Lehrerin sehr. Auch Dominik hat sich ganz bewusst für dieses Kursangebot eingeschrieben: „Handarbeiten macht Spaß und ist auch bei uns Jungs richtig in.“

Hier werden Holzstäbchen und Filzreste zum frohen Farbengruß im Blumentopf.
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