Nürnberger Land/Diepersdorf – In einem magischen Musical erzählten Schülerinnen und Schüler, zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern, die Geschichte der über zehnjährigen Partnerschaft mit der Dr. Bernhard Leniger Schule der Lebenshilfe Nürnberger Land in Schönberg und dem Jubiläum Musikalische Grundschule an der Grundschule Diepersdorf. Zusammen mit Mamas, Papas, Opas und Omas, mit Geschwistern und Ehrengästen, wie Leinburgs 1. Bürgermeister Thomas Kraußer und Lebenshilfe-Chef Gerhard John, wurde nach langer coronabedingter Pause einfach mal wieder gefeiert. – Schulleiterin Gloria Redmann und Konrektorin Christina Marx begrüßten die Gäste und führten durch das launige Vormittagsprogramm.
Für viele Menschen war der Freitag nach Himmelfahrt ein Fenstertag. Doch an der Grundschule Diepersdorf war es ein Feiertag mit Open-Air Schulfest und Doppeljubiläum. Eröffnet wurde das Fest durch Leinburgs 1. Bürgermeister Thomas Kraußer. Der stellte die rhetorische Frage: Was macht eigentlich eine gute Schule aus? Und befand: „Dort, wo alle gern hingehen und gern zusammenkommen, Musik machten; dort, wo ein Schulfest wie dieses gefeiert wird. Das ist eine richtig gute Schule.“ Die Zustimmung der Schulfamilie war langer Beifall. Dem gelungenen Gruß des Bürgermeisters folgte, bei regenfreiem Sommerwetter, ein buntes Programm auf dem gesamten Schulgelände – mit vielen Buden und Ausstellungen der Klassen, Verkaufsstand des Lebenshilfe-Ladens und einem musikalischen Bühnenprogramm.
Genauer gesagt nahm ein magisches Musical die Gäste mit auf eine kurzweilige Reise in eine Zauberschule. In den ersten Minuten mahnte keck ein (Zauber-)Schüler in der Rolle der sprechenden Katze Whisker: „Hey Josephine, träum‘ nicht, wir müssen noch Lesen und viele Zaubersprüche lernen!“ Buben und Mädchen mit und ohne Behinderung erzählten – gesprochen, gesungen und gerappt – eine amüsante Geschichte vom Lernen, über Schule, Freundschaft und, na klar, über verzauberte Lehrer.
Was die Musiklehrerin Anke Reiche zusammen mit den Schülern der Grundschule und den Kindern der Partnerklasse, unter Leitung von Lehrerin Tina Hassel präsentierten, hatte wirklich viel Magie und zeigte, dass Inklusion keinesfalls Hokuspokus ist.
Musik fördert nachweislich soziale Beziehungen. Und vielleicht ist Musik genau der Schlüssel, für das gelungene inklusive Miteinander an der Grundschule Diepersdorf. Musik ist ein wesentlicher Teil des Lebens und Lernens an der Diepersdorfer Grundschule, die seit zehn Jahren offiziell den Titel „Musikalische Grundschule“ trägt; Musik wirkt hier in den Unterricht aller Fächer und in den gesamten Schulalltag.
Musik sei eine globale Sprache und zeige immer wieder, so Rektorin Gloria Redmann, wie gut sie Menschen verbinde und lobte den Auftritt: „Ihr wart toll! Ich wünsche uns, dass wir immer so gut im Groove bleiben, wie in Eurem Musical“.
„Mich macht es stolz, dass wir ein Teil dieser Schule sein dürfen, dass die Lebenshilfe, unsere Schüler hier lernen dürfen und die Grundschule Diepersdorf und die Dr. Bernhard Leniger Schule die erste schulische Inklusion im Landkreis begründet haben“, formulierte Gerhard John in seinem Grußwort.
Johns Wunsch sei, die erfolgreiche Kooperation, die offiziell seit dem 11. Januar 2011 besteht, fortzusetzen und weiterzuentwickeln. John erinnerte an die Wegbereiter, wie den damaligen Leiter der Volksschule Leinburg Klaus Patho, der schon Anfang der 1990er Jahre seine Inklusions-Vision verfolgte. John freute sich, dass Erwin Janko, Schulleiter a. D. der Dr. Bernhard Leniger zum Fest gekommen war. Janko gilt als Wegbereiter der schulischen Inklusionsidee bei der Lebenshilfe.
„Wie schön, dass Du geboren bist, wir hätten Dich sonst sehr vermisst“ – die beliebte Geburtstagsweise von Rolf Zuckowski legte Stefan Pesth, Schulleiter der Dr. Bernhard Leniger Schule, seinem Grußwort zu Grunde. Einfach, weil der Text so passend sei.
Das Lied erzähle eigentlich die unglaublich schöne Geschichte der Partnerschaft zwischen den beiden Schulen Diepersdorf und Schönberg, so Pesth. – Eine gute Partnerschaft überstehe eben auch Regen und Sturm. „Wir freuen uns, dass Schülerinnen und Schüler in diesem Haus, durch die Ansprüche der Regelschule gefordert werden und so ein Stück mehr an Selbständigkeit lernen dürfen. Und wir freuen uns über entstandene Freundschaften“, so Stefan Pesth. Er dankte gegenüber Rektorin Redmann und dem „offenen“ Kollegium der Diepersdorfer Grundschule, den beiden Schulträgern – der Gemeinde Leinburg, mit 1. Bürgermeister Kraußer und der Lebenshilfe Nürnberger Land mit Vorsitzenden John, für deren ideelle und finanzielle Unterstützung und Wegbegleitung, er dankte herzlich gegenüber den Lehrerinnen Tina Hassel und Ulli zur Lage und den Pflegekräften Tanja Pfeiffer und Christine Sperber, die bis 2020 die Partnerklasse unterstützte.
An der Diepersdorfer Grundschule spielt Musik buchstäblich eine Hauptrolle. Beim Schullied „Aufstehn, aufeinander zugehen“, das längst zu einer Hymne und musikalischem Leitbild an der Schule geworden ist, stimmte die Schulfamilie miteinander ein, tatkräftig unterstützt durch den Schulchor der Dr. Bernhard Leniger Schule, unter der Leitung von Birte Strathmeier.
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Die beiden Schulfamilien der Grundschule Diepersdorf und der Dr. Leniger Schule aus Schönberg gehören längst zusammen. Hier die Schülerinnen und Schüler der Partnerklasse aus Schönberg mit ihrer Lehrerin Tina Hassel und Ulli zur Lage, unterstützt durch Tanja Pfeiffer und vormals Christine Sperber, Rektorin Gloria Redmann und Konrektorin Christina Marx – hier in ihrem Klassenzimmer an der GS Diepersdorf – freuten sich über kleine Präsente, wie Tassen zum Selbstbemalen, die Lebenshilfe-Chef Gerhard John und Fachvorständin Waltraud Schneider überreichten.
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Katze Whisker: „Hey Josephine, träume nicht, wir müssen noch Lesen und Zaubersprüche lernen!“ – Kein Hokuspokus: Inklusion mit Musik und tollen Menschen.
Foto 3: Die Schulfamilie sang gemeinsam: „Aufstehn, aufeinander zugehn“ und an der Grundschule Diepersdorf