• Vor 20 Jahren eröffnete die Lebenshilfe ihre Außenwohngruppe in Hersbruck. Nafiye Kara ist Bewohnerin der ersten Stunde und zeigt uns heute ihr Zuhause.
    Vor 20 Jahren eröffnete die Lebenshilfe ihre Außenwohngruppe in Hersbruck. Nafiye Kara ist Bewohnerin der ersten Stunde und zeigt uns heute ihr Zuhause.
  • Freundschaftlich-familiär:​​​​​​​ Anargiros Tsopouridis, AWG-Teamleiter und Bewohnerin Nafiye Kara. Beide schätzen und kennen sich über 20 Jahre. 
    Freundschaftlich-familiär:​​​​​​​ Anargiros Tsopouridis, AWG-Teamleiter und Bewohnerin Nafiye Kara. Beide schätzen und kennen sich über 20 Jahre. 
  • Nafiye Kara (Foto) ist Bewohnerin der ersten Stunde. Sie zog im März 2004 in das Haus, das längst ihr Zuhause ist und sagt:
    Nafiye Kara (Foto) ist Bewohnerin der ersten Stunde. Sie zog im März 2004 in das Haus, das längst ihr Zuhause ist und sagt: "Hereinspaziert!" 

Hereinspaziert!

Nafiye Kara (Foto) ist Bewohnerin der ersten Stunde. Sie zog im März 2004 in das Haus, das längst ihr Zuhause ist und sagt: "Hereinspaziert!" 

Die Außenwohngruppe (AWG) der Lebenshilfe Nürnberger Land in Hersbruck feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen. Sieben Frauen und Männer mit Unterstützungsbedarf leben hier in einer Wohngemeinschaft zusammen – begleitet und dennoch selbstständig. Vorfreude herrscht beim gesamten Hausteam.

Nafiye Kara (Foto) ist Bewohnerin der ersten Stunde. Sie zog im März 2004 in das Haus in der Poststraße 5, das längst ihr Zuhause ist. "Natürlich feiern wir das Jubiläum mit unseren Familien und Freunde", erzählt die Bewohnerin. Schon heute öffnet uns Nafiye Kara die Tür und gewährt Einblicke ins WG-Leben, in ihr Leben und wie sie sagt, bei "ihrer Lebenshilfe Nürnberger Land" mit einem fröhlichen "Hereinspaziert!"

Nafiye Kara (Foto) ist Bewohnerin der ersten Stunde. Sie zog im März 2004 in das Haus, das längst ihr Zuhause ist und sagt: "Hereinspaziert!" 

Zur Person

  • Nafiye Kara ist in den Vierzigern und lebt seit 20 Jahren in der AWG Hersbruck - ist Bewohnerin der ersten Stunde.
  • Im März 2004 zog die Frau mit Unterstützungsbedarf in der Poststraße 5 in Hersbruck ein. Damals wohnte sie noch in der Mansarde, einen Stock höher.
  • Die lebensfrohe Bewohnerin kocht, sportelt und bastelt gerne. Sie hört viel Musik - ihr Musikgeschmack ist Querbeet. Fernsehen ja, mit Maß und Ziel und gerne einfach nach der Arbeit, um kurz zu entspannen. "Unsere kleine Farm" gehört zu ihren Lieblingssendungen.
  • Nafiye Kara ist ein großer Clubfan.
  • Seit vielen Jahren ist sie in den Moritzberg-Werkstätten in Lauf-Schönberg tätig.
Noch nicht richtig im "kleinen Reich von Nafiye Kara" angekommen,wird dem Gast ein Kaffee angeboten.

"Das ist mein kleines Reich!" 

"Das ist mein kleines Reich!", sagt Nafiye Kara, als sie die Wohnungstür zu ihrem Apartment im ersten Stock öffnet.

Noch nicht richtig im "kleinen Reich von Nafiye Kara" angekommen, bietet sie mir einen Kaffee an, zeigt mir das Zimmer, das gut ausgestattet ist und sogar Platz für einen Kühlschrank bietet. Ihr Badezimmer ist seperat auf der Etage.

Einblicke

Fröhlich. Freundschaftlich. Familiär.

Freundschaftlich-familiär:​​​​​​​ Anargiros Tsopouridis, AWG-Teamleiter und Bewohnerin Nafiye Kara. Beide schätzen und kennen sich über 20 Jahre. 

Anargiros Tsopouridis, ist wie Nafiye Kara, seit der ersten Stunde Teil der AWG Hersbruck. "Man kennt sich und die Familie", sagen beide. Zudem sei AnargirosTsopouridis auch ein wichtiger Verbündeter gegen ihre Parkinson-Erkrankung. Beim Homestory-Termin macht Anargiros Tsopouridis gegenüber Nafiye Kara ein Kompliment: "Nafiye, Du bist stark. Eine Kämpferin und für alle hier im Haus ein Vorbild."

"Unsere kleine Farm"

Entspannung pur. Nach Feierabend und gerne auch am Abend relaxt Nafiye Kara in ihrem "Super-Sessel" - praktischerweise lässt sich TV, Sessel und Tisch mit der Fernbedienung bedienen.

Hell und gemütlich ist das Zimmer mit zwei großen Fenstern. Nafiye Kara hat sich ihr Apartment ganz nach ihrem Geschmack eingerichtet. Ihre neueste Errungenschaft ist ein Sessel mit Massagefunktion. Seit sie an Parkinson erkrankt ist, setzt sie auf ganz viel Bewegung und Sport sowie auf gute Entspannung. "Wenn ich nachmittags gegen 14 Uhr von der Arbeit in den Moritzberg-Werkstätten aus Schönberg heimkomme, entspanne ich gern vor dem Fernseher." Am liebsten guckt sie "Unsere kleine Farm".

Entspannung pur. Nach Feierabend und gerne auch am Abend relaxt Nafiye Kara in ihrem "Super-Sessel" - praktischerweise lässt sich TV, Sessel und Tisch mit der Fernbedienung bedienen.
Der Sessel war zwar nicht ganz günstig, doch jeden Cent wert, findet die Bewohnerin. Und das Foto spricht ja quasi für sich, oder?

Schön und praktisch

Voilá: Der neue Sessel mit Komforteinstellungen für Kopf und Beine ist sowas wie ein “Kraftort” für Nafiye Kara: “Hinsetzen. Beine hochlegen."

"Schau", sagt Nafiye Kara, "so einfach und schnell kann ich meinen Tisch per Knopfdruck an meine Bedürfnisse anpassen!" Lebenshilfe im besten Wortsinn.

Elektrisch. Praktisch. Gut.

Sofa und Sessel sind bei Nafiye Kara bequem. Der höheverstellbare Tisch ergänzt das Set perfekt. Der Clou aber ist, dass sich alles elektrisch und per Fernbedienung ein- und ausschalten lässt. Dem Handicap lässt sich damit ein Schnippchen schlagen, findet auch Anargiros Tsopouridis, der als "Haus-Chef" der Meinung, dass man nach Lösungen suchen muss.

Herz des Hauses

Der große Ess-/Wohnbereich bietet viel Platz zum Essen, für Unterhaltungen, ebenso zum Lesen der Zeitung oder zum Musizieren.

Der große, helle Gemeinschaftsraum mit Küche, Ess- und Wohlfühlplatz ist das Herz des Hauses. Hier pulsiert das Leben. Meistens jedenfalls. Am Nachmittag nutzt Nafiye Kara den großen Tisch gern zum Zeitung lesen. Im Sommer bzw. bei gutem Wetter sind die Bewohnerinnen und Bewohner auch gern draußen auf der großen Terrasse.

WG-Leben ist mehr ...

... und das Konzept der Wohngemeinschaft findet die Bewohnerin gut.

"Mir gefällt, dass man nie allein im Haus ist und doch jeder für sich sein kann." Nachts sind die Bewohner auf sich gestellt und das funktioniert gut. Es ist schon reizvoll, lange wach zu bleiben. Doch sie wisse natürlich, das sie am nächsten Tag früh raus muss, zur Arbeit. "Ich habe noch nie verschlafen", sagt Nafiye Kara stolz.

Dann verät sie, dass sie Kochen toll findet. Oft kocht sie zusammen mit Anargiros Tsopouridis. "Manchmal sind wir auch mehrerere Leute!"

Das gemeinsame Kochen und Essen ist von Anfang an ein wichtiger Teil des Hauses und schafft Gemeinsamkeit und ist gleichzeitig Training für alle Sinne. Denn, so erläutert Anargiros Tsopouridis, erfordere es schon von Nafiye Kara viel Geschick, Zwiebeln, Tomaten oder andere Zutaten, zu schneiden oder eine Zitrone auszupressen.

"Wir haben inzwischen viele eigene Rezepte", erzählt Nafiye Kara. Zum 10-jährigen Hausjubiliäum hat die WG übrigens ein eigenes Kochbuch mit dem Titel "einfachKochen" herausgegeben. Eine Sammlung mit Lieblingsrezepten der Bewohnerinnen und Bewohner. "Alles ist leicht nachzukochen, weil jeder Schritt mit Bild und kurzem Text erklärt ist", ergänzt Anargiros Tsopouridis.

Kochen trifft Küchenspaß!

Das bisschen Haushalt

... macht sich eben nicht von alleine. Doch eigentlich will Nafiye Kara gar nicht auf "die administrativen Hausangelegenheiten" eingehen. Das gehöre eben dazu. Für sein Zimmer oder seine Wäsche sagt sie, sei jeder selbst verantwortlich. Und für die Gemeinschaftsräume packen alle an. Doch nicht nach einem "Checklisten-Prinzip"."Wir lassen uns Zeit", betont Anargiros Tsopouridis. Wie gut dies funktioniert - das Haus spricht hier quasi für sich."Die Maxime unserers Hauses lautet frei zusammengefasst: Lebenshilfe heißt für uns Lebensqualität. Die WG steht natürlich im Mittelpunkt, doch jeder hat auch seine Privatsphäre."

Ihren Bluetooth-Lautsprecher hat die Bewohnerin (fast) überall dabei: Kochen bis Sport.

... mit Musik

Musik ist für Bewohnerin Nafiye Kara wichtig. Manchmal mag sie NDW, dann wieder Rockmusik oder Schlager, oft hört sie türkische oder griechische Folklore. Das käme ein bisschen auf die Stimmung an. Ihr roter Mini-Bluetooth-Lautsprecher ist immer an ihrer Seite und sowas wie ein echter Freund für sie. Sehr gern kocht die Bewohnerin mit Musik, am liebsten passend zum Gericht. Anargiros Tsopourdis und Nafiye Kara scherzen und schmunzeln: "Ja, manchmal machen wir auch Stadtwurst zur Musik".

Nafiye Kara ist immer mit großer Begeisterung dabei. Stolz zeigt sie Ihre Pokale und Medaillensammlung.

Die AWG Hersbruck - immer eine Idee weiter

Die AWG Hersbruck steht darüber hinaus für Sport- und Bewegung, Gesundheit - Wohlbefinden. Hier wurde 2017 die GeWo-Challenge aus der Taufe gehoben. Ein inklusives Sportprojekt, das inzwischen weltweit (!) Beachtung gefunden hat.

Inzwischen gibt es weitere Ideen und Aktionen der Hausgemeinschaft, die Menschen mit und ohne Behinderung, sportlich, kulinarisch oder einfach gesellschaftlich zusammenbringen. Nafiye Kara ist immer mit großer Begeisterun dabei. Stolz zeigt sie Ihre Pokale und Medaillensammlung.

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