100 Jahre alt will er werden!

Feste muss man Feiern wie sie fallen! Jubilar Norbert Mahlich freute sich über die vielen Glückwünsche zu seinem 80. Ehrentag.

Heiter und betriebsam ging es bereits am Vormittag in der Wohnstätte am Bitterbach in Lauf zu. Gefeiert wurde bis zum Abend. Norbert Mahlich, ältester Bewohner der Lebenshilfe Nürnberger Land, feierte am Montag seinen 80. Geburtstag und wurde von Freunden, Nachbarn und seiner Familie beglückwünscht.Ich habe das Gefühl, die ganze Lebenshilfe, ja der ganze Landkreis ist heute hier“, scherzte Norbert Mahlich. 

Zufrieden und dankbar

Musikalische gratulierten die Schmetterlinge!

Es scheint, als lächle der Jubilar Norbert Mahlich das Alter einfach weg. Inzwischen sitzt der betagte Mann mit geistigem Handicap im Rollstuhl und auch das Sprechen fällt ihm nicht mehr so leicht, doch zum Jammern gebe es überhaupt keinen Grund, so die Frohnatur und erzählt im Kreis seiner Gäste, dass er sich eigentlich bedeutend jünger fühle, als er aussehe (und lacht). Dabei räumt der Senior ein, dass auch ihn das eine oder andere Zipperlein plage, klagen wolle er aber nicht, stattdessen einhundert Jahre alt werden: „Ich bin zufrieden und dankbar für die Begleitung und Versorgung durch die Lebenshilfe und, dass ich hier geschätzt werde.“ 

Gemeinsame Feier als größtes Geschenk

Ein anstrengender, aber schöner Tag für den Senior, den Norbert Mahlich sichtlich genoss.

Als das größte Geschenk wertete der Jubilar, seinen Ehrentag im Kreis so vieler Menschen feiern zu können, die wichtig für ihn seinen, wie sein älterer Bruder Hubert und dessen Familie und natürlich seine große Lebenshilfe-Familie. 

Zum Kuckuck! Endlich erfüllte sich Mahlichs lang gehegter Traum, eine Kuckucksuhr, die der Vorstand im Namen der Lebenshilfe schenkte.

„Es ist schön, Dich lieber Norbert heute an deinem Ehrentag so glücklich und fit in unserer Mitte zu sehen“, sagte Lebenshilfe-Chef Gerhard John, der mit Ehefrau Inge gratulierte und dem Jubilar im Namen der Lebenshilfe mit einer Kuckucksuhr dessen lang gehegten Wunsch erfüllte. 

170.000 Glückwünsche für Mahlich

Den buchstäblich größten Glückwunsch überbrachte der stellvertretende Landrat Norbert Reh. Der gratulierte im Namen des Landkreises: „Das sind rund 170.000 Glückwünsche für Dich, lieber Norbert.“ Mit achtzig Jahren noch rüstig zu sein, sei nicht selbstverständlich, so Reh und weiter: „Ein guter Geist scheint über Dir, lieber Norbert Mahlich zu wachen, wie über die Wohnstätte, ja über die ganze Lebenshilfe.“ Reh bezeichnete Mahlich als Aushängeschild des Sozialverbands weil er zeige, welch gute Lebenshilfe Menschen mit Behinderung hier lebenslang erfahren. 

170.000 Glückwünsche ...

Bewegte Biografie

Über fünfundzwanzig Jahre war Mahlich in der Produktion der Lebenshilfe-Werkstätten beschäftigt, Foto/Archiv: 1987, Moritzberg-Werkstätten.

Nach einem Ständchen mit der Lebenshilfe-Band „Schmetterlinge“ würdigte der Lebenshilfe-Chef den Jubilar; blickte auf dessen bewegte Biografie. Geboren wurden Norbert und dessen Zwillingsbruder Klaus am 14. Januar 1939 in Schlesien. Komplikationen bei der Geburt führten bei Norbert zu einer geistigen Behinderung. Wenig später erfuhr die Familie mit der Vertreibung aus ihrer Heimat einen weiteren Schicksalsschlag und kam zunächst in die Oberpfalz. In den 1950er Jahren siedelte Familie Mahlich mit ihren Zwillingen und dem älteren Bruder Hubert nach Henfenfeld um, eröffnete hier einen Frisörsalon. –„Meine Mama hat einen Meisterbrief erworben“, wirft der Jubilar stolz ein. – Erst in den Sechzigerjahren konnte Norbert in Altdorf endlich eine Schule besuchen.

Nach der Schulzeit kümmerte er sich zunächst um den elterlichen Haushalt, erledigte alles vom Einkauf über die Wäsche. „Du warst ein echter Familienmanager, bist du 1975 zu uns, zur Lebenshilfe gekommen bist“, lässt John das Leben von Mahlich weiter Revue passieren. Zunächst arbeitete Mahlich in der Werkstatt in Günthersbühl, später in den Moritzberg-Werkstätten in Schönberg. Über fünfundzwanzig Jahre war er in der Produktion der Lebenshilfe-Werkstätten beschäftigt und wollte anfangs gar nicht in Rente gehen. „Ich habe halt so gern gearbeitet“, so der Senior. Seit 2003 genießt Mahlich seinen (Un)Ruhestand in der Senioreneinrichtung der Lebenshilfe im Haus der Wohnstätte. Bis heute ist der Achtzigjährige aktiv und engagiert sich als Seniorensprecher; gestaltet das Zusammenleben in der Wohnstätte mit, das seit zwanzig Jahren sein Zuhause ist.  

Birgit Hübner und Norbert Mahlich

Foto: Gemeinsam mit Birgit Hübner engagiert sich Norbert Mahlich in der Seniorenvertretung der Lebenshilfe (Archivfoto 2018).

Ein Festtag

 „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“, so das Resümee des Jubilars, der den Rummel um seine Person, trotz der Festtags-Anstrengungen, sichtlich genoss. Die Geselligkeit und das Für- und Miteinander in der Lebenshilfe, seinem Zuhause, bezeichnet Mahlich als sein Lebenselixier (Szene zeigt Norbert Mahlich beim Seniornnachmittag 2018, Stadt Röthenbach a. d. Peg.). Es gefalle ihm hier so gut, dass er gern noch viele Jahre leben möchte.  

Norbert Mahlich und seine Lebenshilfe-Familie

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