„Introitus Interruptus“ - ein besonderes Vergnügen

Volker Heißmann und das Pavel Sandorf Quartett machten das etwas andere Kirchenkonzert in der Altdorfer Laurentiuskirche zu einem Erlebnis. Foto: Lorenz Märtl LH Bayern

Das etwas andere Kirchenkonzert als Höhepunkt des 60. Jubeljahres der Lebenshilfe Bayern war auch für Volker Heißmann in Erinnerung an Barbara Stamm „eine Herzensangelegenheit“.

ALTDORF – „Es war eine Freude, dass wir dieses Konzert miterleben durften. Hätte man den ersten Advent schöner, nachdenklicher und fröhlicher feiern können?“ Der stellvertretende Landesvorsitzende der Lebenshilfe Bayern und Chef der Lebenshilfe Nürnberger Land, Gerhard John, brachte es in seinen Dankesworten auf den Punkt, was auch durch den lang anhaltenden Beifall in der ausverkauften Altdorfer Laurentiuskirche zum Ausdruck kam. Das etwas andere Kirchenkonzert unter dem Titel „Introitus Interruptus“ von und mit Volker Heißmann und dem Pavel Sandorf Quartett als Höhepunkt des 60. Jubeljahres der Lebenshilfe Bayern hatte nicht zu viel versprochen, denn der Abend war in der Tat ein besonderes Vergnügen.

Konzert in Altdorf: Highlight und Abschluss des Lebenshilfe-Bayern-Jubeljahres

Volker Heißmann, ein begnadeter Sänger mit einer wundervollen Stimme. Foto: Lorenz Märtl

Für Volker Heißmann selbst war es „eine Herzensangelegenheit, denn das Konzert hat noch Barbara Stamm, die Vorsitzende der Lebenshilfe Bayern angestoßen.“ Den 1. Advent mit diesem Konzert gemeinsam gestalten sei ihr Wunsch gewesen, „aber leider hat es nicht mehr funktioniert. Der liebe Gott wusste halt auch, welch tolle Frau die Barbara war und hat sie etwas früher nach oben befördert.“

„Mit der Kirche bin ich sehr verbunden. Ich bin in der Kirche aufgewachsen und habe all das, was ich kann, irgendwie in meiner St. Pauls-Kirche gelernt“, verriet Frankens beliebter Komödiant, der schon beim ersten Besuch eines Gottesdienstes - da war er drei Jahre alt - begeistert war, als er den Chor singen hörte. „Da war mein Weg schon vorgegeben.“ Mit sechs Jahren gehörte er dann dem Kinderchor an, sang im Krippenspiel die Maria und weil der Stimmbruch lange auf sich warten ließ letztmals mit 16 („Ich war so die Dienstälteste Maria im Kirchenkreis Nürnberg“) und meinte augenzwinkernd, dass es dann bis zum „Mariechen“ nicht mehr weit war.“

In der Kirche habe er im Lauf der Jahre viele schöne Lieder gesungen „und diese geistlichen Lieder und das Klassische haben mich sehr geprägt.“ „Drei Könige wandern“, „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ und das „Halleluja“, gesungen auf Deutsch, machten dies deutlich.

Beeindruckend und mitreißend das schwungvolle Gospel-Medley, bei dem er die Zuhörerschaft nicht zweimal bitten musste: „Singen und klatschen sie mit.“ „Go down Moses, let my people go“. Und er erzählte, dass die Kirchen für ihn Kraftorte sind, ein Stück Heimat sind, vor allem wenn er als Künstler unterwegs ist. „Da gehe ich in die Kirche und plötzlich fühle ich mich wie daheim. Und wenn man mit neuer Kraft hinaus geht, ist man zu Hause gewesen, obwohl man gar nicht daheim war.“

Im Repertoire hat er aber auch weltliche Lieder „die mir wichtig sind.“ Er ist ein großer Bewunderer von Udo Jürgens, den er persönlich kennenlernen durfte („ein ganz toller Künstler“). Von ihm singt er „Was wichtig ist“ und „Ich würd es wieder tun“ womit er auch seinen eigenen künstlerischen Weg skizziert und eine klare Antwort auf die Frage gibt, ob er etwas ändern würde, wenn er noch einmal von vorne anfangen müsste. Apropos Udo Jürgens: im März nächsten Jahres heißt es im März in der Komödie in Fürth: „Heißmann singt Udo Jürgens“.

Dass er ein begnadeter Sänger mit einer wundervollen Stimme ist, unterstreicht er mit „When I Fall in Love“ von Nat King Cole, „What Kind of Fool Am I“ (Samy Davis junior), „My Way“ von Frank Sinatra und „Old Man River“.

Zwischen den Liedern, musikalisch begleitet vom Pavel Sandorf Quartett, gibt er immer wieder Einblicke in sein Leben - erzählt einfühlsam von Begegnungen und Erfahrungen mit Menschen, dem künstlerischem Weg sowie die Bedeutung der Kirche für ihn persönlich.

So verrät er, dass er immer lächelnd durch die Stadt geht, „Auch jeder von ihnen kann ein lachender Botschafter sein. Und wenn wir uns alle lächelnd begegnen würden, dann gäbe es keine Kriege, denn lächelnde Menschen bekriegen sich nicht.“ Den Gästen legt er ans Herz mit einem Lächeln nach Hause zu gehen: „Ich bin ich meinem Herrgott so dankbar, dass er mir diese Gabe geschenkt hat, dass ich andere Menschen zum Lachen bringen kann.“ Er schaffte das auch in der Kirche, „denn wir haben einen fröhlichen Gott, der sich freut, wenn wir lachend in seinem Namen zusammensitzen.“

Lorenz Märtl

Impressionen

Fotos: Lorenz Märtl

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