Wer morgens einen frischen Wäscheduft wahrnimmt und kurz darauf ein strahlendes Lächeln mit verschmitztem “Guten Morgen” um die Ecke biegen sieht, weiß Bescheid: Hier kommt Irene Meier. Seit 15 Jahren ist sie die gute Seele im Laufer Wohnheim am Haberloh. Dabei wohnt sie hier gar nicht. Nein, Irene hat hier einen Außenarbeitsplatz in der Wäscherei und da ist sie sehr stolz darauf.
Einen dieser Außenarbeitsplätze (außerhalb der Werkstätten) zu haben, ist nicht nur für Irene etwas ganz Besonderes – auch für ihre Kollegen im Wohnheim ist es das. Denn Irene war die Erste überhaupt, die bei der Lebenshilfe Nürnberger Land 2007 einen Außenarbeitsplatz ergattert hat. Und das wurde im Frühjahr ordentlich gefeiert: Mit Blumenstrauß, Irenes Lieblingsschokolade und allem was dazugehört!
Bevor Irene in der Wohnheim-Wäscherei die “Chefin” über Laken, Bettwäsche und Co. wurde, hat sie ab 1985 insgesamt 22 Jahre in den Moritzberg-Werkstätten gearbeitet. Da war Sie – natürlich – auch mit bei den Ersten. Die Montage von Kipphebeln und Autoteilen in der Fertigungsgruppe von Peter Meidenbauer war damals noch ihr Ding, erinnert sich Irene gerne zurück … aber ihr tägliches Waschprogramm gefalle ihr dann doch besser.
In Irenes Wohnung erledigt die Waschmaschine die Arbeit. Nachdem sie 2014 aus ihrer der damaligen Rückersdorfer Außenwohngruppe auszog, ist sie in ihrer eigenen kleinen Wohnung in Lauf a. d. Pegnitz Zuhause. Hier wird sie vom Ambulant Unterstützem Wohnen (AUW) jede Woche dienstags und donnerstags von Betreuerin Christine besucht. Christine und Ihre Kollegen um AUW-Chefin Daniela Butz sorgen dafür, dass Irene dauerhaft ein weitestgehend selbstständiges und selbstbestimmtes Leben führen kann. Seit 2009 gibt es diesen Dienst und – richtig – Irene Meier war auch hier eine der Ersten.
Alleine wohnt Irene liebend gerne, da “darf man tun und lassen was man will”. Aber einsam ist Irene deswegen nicht. Wenn sie nicht gerade mit dem Fahrrad unterwegs ist oder wandert, dann besucht sie die Kochgruppe des AUW – kocht gemeinsam mit anderen Gemüseeintopf und Fisch. Zu Hause kocht Irene aber auch. Am liebsten Nudeln und Geschnetzeltes – auch nicht alleine, sondern mit Silvia. Mit ihrer besten Freundin teilt sie nicht nur kulinarische Gemeinsamkeiten, sondern dann und wann auch dieselben Urlaubsziele: Holland zum Beispiel.
Falls es eine Sache gibt, bei der Irene Meier die Letzte ist, dann ist es beim Malen. Da ist Irene voll in ihrem Element und vergisst auch mal die Zeit. Das geht so weit, dass Irenes Kunstwerke (am liebsten Mandalas) seit langem nicht nur die AUW-Einrichtung in der Eckertstraße schmücken, sondern auch einige Wände der Inklusiven Wohnwelt in Altdorf, Probewohnungen der Lebenshilfe und zeitweise auch die des Fitness-Centers Scala. Auch im Nürnberger Bildungszentrum wurden Irenes Kunstwerke bereits ausgestellt. Darauf ist Irene besonders stolz.
… aber ansonsten ist Irene Meier: Immer die Erste!