TopDogs

Bei der Premiere klappte alles wunderbar: Sabine Klingler (rechts) freut sich sichtlich über ihr gelungenes Konzept des Förderstätten-TopDogs-Formats.

… heißt der Quotenrenner der Förderstätten – eine Ähnlichkeit zu gleichnamiger TV-Serie ist kein Zufall!

Sechs Stationen - für alle Teilnehmenden eine immense Herausforderung, aber viel Spaß. Auch die Zuschauer kamen auf ihre Kosten.

Medium und "Wellenbrecher"

Lauf – Wenn die Tiershow „TopDog-Germany – Der beste Hund Deutschlands“ im Fernsehen läuft, sorgt dies tags drauf mächtig für Gesprächsstoff bei Betreuten sowie Betreuern der Förderstätten. Denn in den Förderstätten ist man schon lange auf den Hund gekommen – genauer gesagt seit 2005 (siehe Archivfoto in der Galerie). Die wohltuende Wirkung, die Therapiehunde auf Menschen mit Mehrfachbehinderung haben, begleitete damals eine Studentin mit ihrer Diplomarbeit.

Förderstättentaugliches Konzept entwickelt

Aktuell sind es die Therapiehündinnen Bonny und Betty, die Frauen und Männer mit schwerer und mehrfacher Behinderung im Förderstätten-Alltag begleiten, unterstützen und betreuen. Sabine Klingler, Fördergruppenleiterin und Frauchen von Bonny, überlegte sich ein förderstättentaugliches TopDogs-Format und erarbeitete ein Konzept, das jetzt bei den Teilnehmenden für Furore sorgte. Und ja, Parallelen zur Sendung sind da. Wie in der Sendung, mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, zusammen mit Therapiehündin Bonny bzw. Betty, an verschiedenen Stationen und Parcours, Aufgaben bewältigen.

„Oft trauen wir unseren Betreuten Aufgaben nicht zu“, erläutert Sabine Klinger. Hunde sind „Wellenbrecher“ und helfen als Medium beispielsweise, Denkweisen von Menschen, die nicht sprechen können, richtig einzuordnen. Oder, als Team Tier-Mensch, Ängste zu überwinden oder mit dem Tier, so genannte „Berührungstoleranzen“ zu überwinden. ´

TopDogs-Abenteuer an sechs Spielstationen

„Die Herausforderungen unserer sechs Spielstationen für Tier und Mensch hatten wir auf unser Klientel abgestimmt und natürlich gab es zuvor einen Probelauf“, so Sabine Klingler. Wichtig war, allen Mitspielenden ein TopDogs-Abenteuer zu bieten – unabhängig ihrer Beeinträchtigung, ein Spiele-Angebot, das Rollifahrer ebenso wie Spastiker, gefällt. Und dennoch hatte es jede Stationen in sich! Spiel, Spaß und Spannung standen bei der Zusammenstellung an oberster Stelle. Auch „garantierte Erfolgserlebnisse“ einzubauen ins Team Mensch-Hund war Sabine Klingler wichtig. Ebenso die Unterschiedlichkeiten der Stationen, wie Weitwurf, Flaschendrehen oder eine Schatzsuche. (Fotos siehe Galerie)

Beispielsweise mussten bei der Wasser-Station Mensch und Hund erst einmal zur Ruhe kommen und sich konzentrieren. Oder das Angeln – dies ist für Frauen und Männer, die mehrfach beeinträchtigt sind, eine große Herausforderung. Ein immenser Schwierigkeitslevel, denn hier müssen die Teilnehmenden die Augen- und Handbewegung sehr fein abstimmen und auch den Hund, als Helfer einbeziehen.

Spiel. Spaß. Spannung.

Erst die Spiele, dann die Ehrung!

An alles gedacht: Für die Teilnehmenden gab es Pokale!

Betty und Bonny hatten toll "abgeliefert"

Gut versteckt: Die Hunde mussten den "Schatz" finden und bei ihrem Partner abliefern.

TopDog-Förderstätten-Höhepunkt war die Preisverleihung. Gerne war der 1. Vorsitzende Gerhard John zur Ehrung gekommen. Der Lebenshilfe-Chef und selbst Herrchen von Familienhund Lola staunte nicht schlecht über die Leistung, die hier Frauen und Männer mit Beeinträchtigung zusammen mit den Therapiehündinnen Betty und Bonny „abgeliefert“ hatten.

Spieler und Zuschauer kamen auf ihe Kosten

Zufrieden zeigte sich dann auch Sabine Klinger nach dem Spielenachmittag: „Unsere Spieler und Zuschauer kamen definitiv alle auf ihre Kosten.“ Und dabei wurden noch das Ziel und der Förder-Anspruch, bei den Teilnehmenden möglichst alle Sinne anzusprechen, erfüllt. Niemand sei überfordert gewesen.

Förderstätten-TopDogs – Impressionen & Schnappschüsse

Wissenswertes: So helfen Therapiehunde

Sie machen vieles möglich und sind besonders für Menschen mit Behinderung Motivation und Stütze zugleich: Hunde. Sie motivieren, trösten, verstehen, sie schaffen Entspannung und Sicherheit, lenken ab und bieten Gesprächsstoff.

Reichlich Erfahrung gesammelt

Schon seit 2005 wird in den Lebenshilfe-Einrichtungen Förderstätten am Haberloh und in den Moritzberg- Werkstätten sowie im Bereich Schule und Wohnen, mit Hunden gezielt tiergestützt gearbeitet.

Hunde. Selbstbewusstsein. Treue.

Der spielerische Umgang mit den Hunden hilft Menschen mit Handicaps ihr Selbstbewusstsein zu verbessern. Denn Hunde haben einen so genannten hohen „Aufforderungscharakter“; nehmen also Befehle und Kommandos von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, vorbehaltlos entgegen.

Ihre Treue und ihre Wärme wirkt zudem ausgleichend und beruhigend. Auch das „um sich jemanden kümmern“ stärkt die Persönlichkeit und hilft, emotionale Bindungen durch das „Medium Hund“, auf andere Menschen zu übertragen.

Gutes tun: JETZT HIER SPENDEN.