„Ich bin glücklich!“

Ehrung langjähriger Mitglieder war Höhepunkt der Jubliäums-Jahreshauptversammlung Lebenshilfe Nürnberger Land

Altdorf – „Aufstehn, aufeinander zugehn“ – die Jahreshauptversammlung der Lebenshilfe Nürnberger Land im Betsaal des Altdorfer Wichernhauses spiegelte das Motto zum 50. Jubiläum in allen Tagesordnungspunkten. Höhepunkt war die Ehrung langjähriger, teils Gründungs-Mitglieder und die Ernennung von drei Ehrenmitgliedern. – Passend zum Jubiläumsmotto stimmte der Chor der Senioren-Einrichtung T-ENE das gleichnamige Lied an und wurde dabei von Mitgliedern der Versammlung unterstützt. – Theater mimulus präsentierte aus seinem Programm „Michl und die Zeit“; persönliche Zitate der Darsteller rundeten die Vorstellung ab: „Ich bin glücklich“ bekannte Mimulus-Darsteller Walter Philipp und erhielt dafür von der Mitgliederversammlung stehenden Applaus.

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"Das macht mich zu einem stolzen Vorsitzenden!"

„Ich bin glücklich“, ein schöneres Lob, als das Bekenntnis von Walter Philipp, der mit dem Downsydrom geboren wurde, könne es nicht geben, so Lebenshilfe-Chef Gerhard John in seiner Rede sichtlich gerührt. Die kurze, knappe Formulierung des 52-jährigen Mannes mit Behinderung, so John, stehe stellvertretend für alle Betreuten der Lebenshilfe: „Es zeigt, wie familiär und gleichzeitig professionell bei uns Menschen mit Behinderung begleitet und gefördert werden. Und das macht mich zu einem stolzen Vorsitzenden.

Nicht nur stolz, auch glücklich wägt sich John, weil die Jubiläumsversammlung in Altdorf stattfinde:Hier begann im Dezember 1965 die Behindertenarbeit im Landkreis mit dem Verein ‚Zur Förderung des geistig behinderten Kindes‘“.

John dankte den Verantwortlichen des Wichernhauses herzlich, für die Bereitstellung des Betsaals. In seiner Rede bilanzierte Gerhard John insbesondere ein aufregendes, schönes und arbeitsreiches Jahr. Er erinnerte an den Festakt in Hersbruck am 15. März (es wäre der 100. Geburtstag des Gründervaters Dr. Bernhard Leniger gewesen) mit Schirmfrau und Lebenshilfe Bayern-Vorsitzenden Barbara Stamm und Würdigung des Laufer Globalplayers EuWe – das Team mit dem Lebenshilfepreis für Menschlichkeit und dem gut besuchten Sommerfest am 20. Juli in Schönberg. John dankte Mitarbeitern und Geschäftsführung für die geleistete Arbeit mit großem Engagement.

Das Jubiläumsjahr sei geprägt von großartigen Menschen und Meilensteinen, so Geschäftsführer Dennis Kummarnitzky, in seinem Bericht. Bei seiner Rückschau ließ er Jahres-Höhepunkte Revue passieren, etwa die Fertigstellung, Bezugnahme und Einweihung der neuen Frühförderräume in Lauf und die Auszeichnung der Frühförderung mit dem Innovationspreis. Er erinnerte an die Jubiläen der Inklusiven Kindertagesstätte Rollhofen, der Wohnstätte oder des Familienentlastenden Diensts – das Jahr 2019 war von vielen Höhepunkten und Aktivitäten geprägt.

Er schätze sich glücklich, Geschäftsführer einer so fantastischen Einrichtung sein zu dürfen. – Dennis Kummarnitzky hat zum 1. April die Geschäftsführung des Fachverbands mit 709 Mitgliedern, 1500 Betreuungsplätze, 24 Einrichtungen vom Säugling bis zum Senior und rund 950 Mitarbeitern mit und ohne Behinderung, übernommen. – Er würdigte insbesondere die Verdienste seines Vorgängers und Landtagsabgeordneten, Norbert Dünkel, der als Architekt der modernen Lebenshilfe Nürnberger Land gilt. Dünkel bleibt der Lebenshilfe als Stiftungs-Chef und in der Geschäftsleitung verbunden und widmet sich insbesondere dem Aufgabengebiet „Strategische Entwicklung und Finanzen“.

Auch sein Anspruch sei es, die Lebenshilfe, die für Kontinuität, Moderne und Nachhaltigkeit stehe, in diesem Sinne in die Zukunft zu führen, stets zum Wohl der Betreuten: „Wir planen in Hersbruck ein Förderzentrum für Senioren mit geistiger Behinderung mit Wohnheim mit Fertigstellung bis 2023. Und noch in diesem Jahr kann die neue Wohngemeinschaft für zwei Erwachsene mit geringem Unterstützungsbedarf in Hersbruck bezogen werden. Auch die nächste Etappe in Punkto beruflicher Inklusion sei mit einer Kooperation weiterer Lebenshilfen und einem Erweiterungsbau der Moritzberg-Werkstätten exklusiv für den Berufsbildungsbereich, auf den Weg gebracht." Das alles koste viel Geld, das die Lebenshilfe dank Spenden und Zuwendungen, stemmen könne.

Gutes gewirtschaftet - Lebenshilfe steht auf solidem Fundament

Informationen zur Finanzentwicklung mit Kassenbericht standen im Mittelpunkt des ausführlichen Berichts von Norbert Dünkel mit der Kernbotschaft: „Unsere Lebenshilfe steht auf grundsolidem Fundament und ist für künftige Aufgaben und Investitionen gewappnet.“ Leider seien auch bei der Lebenshilfe die Mitgliederzahlen rückläufig, aber das Spendenaufkommen weiter positiv. Großes Lob zollte Kassenprüfer Andreas Kögel am Ende seines Berichts der vorbildlich geführten Buchhaltung. Die Versammlung entlastete Vorstand und Geschäftsleitung.

Martha Fischer aus Burthann neu im Vorstand

v. l. Rafael Fischer, Martha Fischer, Walter Phillip

Als neues Mitglied der Vorstandschaft wurde Martha Fischer der Versammlung vorgestellt und durch die Mitglieder offiziell als Vorstandsmitglied bestätigt. Fischer kommt für den scheidenden Matthias Leniger. Die Burgthannerin ist im Elternbeirat der Dr. Bernhard Leniger Schule tätig und unterstützt Vorstand und Geschäftsleitung seit über drei Jahren als kooptiertes Vorstandsmitglied.

(Foto: Glückswünsche! Walter Philipp gratulierte Martha Fischer, hier mit Sohn Rafael, zur offiz. Ernennung zum Vorstandsmitglied durch die Mitgliederversammlung)

Glückwünsche und Ehrungen

EU-Abgeordnete Marlene Mortler im Gespräch mit der Wohnstätten-Frauenbeauftragten Gabriele Näder

Welchen Stellenwert die Lebenshilfe auch bei Mandatsträgern genießt, zeigte sich in den Redebeiträgen von Land- und Bezirksrat Armin Kroder, der auch die Ehrung für den Landkreis für 50 Jahre Mitgliedschaft entgegen nahm. Kroder überbrachte Glückwünsche und lobte die großartige Arbeit, die „hinter der Lebenshilfe“ stehe. Das Miteinander und Füreinander sei ihm ein Herzensanliegen.

„Man merkt hier immer wieder: es ist wirklich eine Familie und, dass der Mensch hier im Mittelpunkt stehe“, so Kurt Eckstein, MdL a. D. Er bezeichnete die Lebenshilfe als fantastische Einrichtung und als einen Weggefährten.

Alles Gute und eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte Lebenshilfe wünschte auch EU-Abgeordnete Marlene Mortler. Sie zollte allen Verantwortlichen großen Respekt. Die Geschichte zeige, wie aus kleinen Dingen und familiärer Zusammenhalt und dem Glauben an die Sache, Großes entstehen kann. Allen die inklusiven Beiträge der betreuten Senioren und der Theatergruppe, sprächen für sich.

Die Ehrung langjähriger Mitglieder, insbesondere von anwesenden Gründungsmitgliedern und die Ernennung von drei Ehrenmitgliedern war Höhepunkt und Abschluss der gut besuchten Versammlung. (Lesen Sie dazu einen eigenen Bericht!)
(Foto: Auch für persönliche Gespräche - hier mit Gabriele Näder, Frauenbeauftragte im Bereich der Wohnstätten, nahm sich die EU-Abgeordnete Mortler Zeit.)

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