Nürnberger Land – Als erste Einrichtung für Menschen mit Behinderung bietet die Lebenshilfe Nürnberger Land ab sofort Sarengue® mit dem Schwerpunkt Inklusion bayernweit an. Frauen und Männer mit Behinderung können sich bereits jetzt für die Kurse über den Familienentlastenden Dienst einschreiben.
Außerdem will die Lebenshilfe Nürnberger Land Sarengue® in ihr betriebliches Gesundheitsprogramm einbinden und für die gesamte Belegschaft anbieten.
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Sarengue® ist ein Bewegungsprogramm mit Musik und ist nicht mit Zumba oder Aerobic vergleichbar.
Entwickelt hat es vor rund 12 Jahre die Zirndorfer Tanzschulinhaberin Alexandra Bernhardt: “Ich hatte damals Arthrose im Knie, Kalkschultern, Rückenprobleme und ein paar Pfunde zu viel und ich wusste, ich muss meinen Körper gezielt, dennoch schonend, trainieren und wieder Muskulatur aufbauen.”
Sie ließ sich durch die “Mitmach-”Rhythmen der südamerikanischen Tanzstile Merengue und Salsa inspirieren und sich von Physiotherapeuten und einer befreundeten Ärztin beraten. – So entstanden Sarengue®, später auch Aqua Sarengue®, Power Sarengue® Plus oder Sarengue® Gold, das besonders wohltuend ist für Menschen nach einer Operation zum Muskelaufbau, die keine komplette Stunde stehen können.
Nicht nur für ältere Frauen und Männer, sondern auch für Sportler und jene Personen jeden Alters, die sich einfach nur fit halten möchten oder es wieder werden wollen, ist das Bewegungsprogramm bestens geeignet. Wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit des Programms, das mittlerweile in Reha-Kliniken und Gesundheitszentren angeboten wird.
Zusammen mit dem Heilpädagogen und Sportler Freddy Wollner konzipierte Alexandra Bernhardt Rollstuhl Sarengue® und für Menschen mit körperlichen- und geistigen Beeinträchtigungen: Sarengue® Inklusion.
Vor allem Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung sollen durch die maßgeschneiderten Bewegungen und die flotte Musik, nachhaltig Spaß an Fitness bekommen. Ein gelenkschonendes Training, das auch im Rolli, auf Stühlen, im Stehen oder im Wasser durchgeführt werden kann.
Die erste Instruktorin, die sich nun bayernweit für Sarengue® Inklusion und Rollstuhl Sarengue® ausbilden ließ, war Larissa Hopferwieser.
Die Mitarbeiterin des Familienentlastenden Diensts (FED) der Lebenshilfe Nürnberger Land e. V. hat die Zeit des Lockdowns optimal für diese Fortbildung genutzt und ist begeistert: “Ich bin dankbar, für die Ausbildung, auch wenn diese rund 70 Stunden gedauert hat.”
Die Lebenshilfe förderte die Ausbildung von Larissa Hopferwieser in der Zeit, als coronabedingt so gut wie keine Betreuungsmöglichkeiten, geschweige denn Gruppenangebote, möglich waren.
Die Trainerausbildung sei für Larissa Hopferwieser sehr anspruchsvoll gewesen, räumt diese ein. Doch aus ihrer Sicht sei das Programm von den Teilnehmern mit Handicap “sehr gut machbar”. Auch sie hat die acht Grundschritte – das A und O von Sarengue® – langsam einüben müssen.
„Doch wenn man die Grundschritte einmal verinnerlicht hat, macht einen ‘dieses Sarengue®’ einfach happy”, so Hopferwieser. Privat sei sie längst vom “Sarengue®-Fieber” befallen und habe, gerade während der Pandemie, selbst gesundheitlich profitiert.
“Ich bin Ute Scholz sehr dankbar für diesen tollen Tipp”, resümierte Lebenshilfe-Chef Gerhard John, nachdem er sich selbst von Sarengue® Inklusion überzeugen konnte. Fußwippend sagte John anerkennend: “Die Musik verleitet sofort mitzumachen.”
Fast ein Jahr zuvor erzählte die Nürnberger Charitylady und Lebenshilfe Nürnberger Land-Freundin Ute Scholz gegenüber Gerhard John vom wohltuenden Bewegungsangebot Sarengue®, das in Zirndorf entwickelt wurde. Und Ute Scholz erläuterte, dass die Erfinderin, nach "Sarengue Gold", zusammen mit Fachleuten nun auch Sarengue® für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung auf den Weg bringen will. Sie könne sich gut vorstellen, dass Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung profitieren könnten.
Lebenshilfe-Chef Gerhard John und Geschäftsführer Dennis Kummarnitzky sahen nach dem Gespräch mit Ute Scholz sofort Potenzial für die Lebenshilfe-Familie und ermöglichten Larissa Hopferwieser die Ausbildung.
Dennis Kummarnitzky kann sich darüber hinaus gut vorstellen, Sarengue® ins betriebliche Gesundheitsmanagement zu integrieren: “Wir sind nur so gut, wie unser Personal auch fit und gesund ist und sich wohlfühlt.” Derzeit sei an Kursangebote coronabedingt nicht zu denken. Doch später könne daraus seines Erachtens ein inklusives und öffentliches Mitmach-Angebot werden.
Jetzt hofft Sarengue® Inklusion-Instrukteurin Larissa Hopferwieser auf viele Anmeldungen von Frauen und Männer mit Behinderung und, dass die Fallzahlen weiterhin niedrig bleiben.
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