Lebenshilfe investiert in Inklusion:

Drei Tage standen Vorstand, Geschäftsleitung und Einrichtungsleitungen der Lebenshilfe Nürnberger Land bei ihrer Klausurtagung in Annaberg intensiv im Dialog. Bild: Besichtigung der Lebenshilfe Annaberg.

Zur jährlichen Klausurtagung trafen sich Vorstand, Geschäftsleitung und das gesamte Führungsteam der Lebenshilfe Nürnberger Land (im Partnerlandkreis des Nürnberger Lands) in Annaberg. Im Mittelpunkt des dreitätigen Austausches standen Förderung und Betreuung für Menschen mit Behinderung, Inklusion, Verbandsentwicklung und Personalgewinnung sowie die Besichtigung der Lebenshilfe-Werkstätten in Annaberg (Bildszene).

Lebenshilfe-Führung traf sich zur dreitägige Tagung in Annaberg.

Gut 1500 Menschen mit Entwicklungsverzögerung und Behinderung – vom Säugling bis zum Senior, werden heute in 24 Einrichtungen der Lebenshilfe Nürnberger Land betreut und gefördert. Die Herausforderung der Lebenshilfe für die Zukunft besteht, aus Sicht von Geschäftsführer Dennis Kummarnitzky in der Aufgabe, Menschen mit Behinderung für ein selbstbestimmtes Leben in allen Alters- und Lebenslagen zu unterstützen. Parallel zu bewährten Arbeits-und Wohnmodellen will die Lebenshilfe neue, zeitgemäße Formen der Hilfe entwickeln, so der Tenor der Klausurtagung. Dazu zählen etwa passgenaue Angebote im Baukastensystem für Rehabilitanden der Moritzberg-Werkstätten.

Max richtig! 

Werkstattleiter Wolf informierte in seinem Vortrag u. a. über die neuen Möglichkeiten der Qualifikation für Rehabilitanden.

Künftig werden Frauen und Männer mit intellektuellen Beeinträchtigungen in den Moritzberg-Werkstätten aus mehr beruflichen Qualifikationsangeboten wählen und bei Eignung ein IHK-Abschlusszertifikat erwerben können, informierte Werkstattleiter Hans-Manfred Wolf in seinem Vortrag.

Die Lebenshilfe schafft darüber hinaus einen Spagat in Punkto Werkstatt-Angebot. Mit gebündelter Kraft haben sich mittelfränkische Lebenshilfen zu einem Bildungsverbund rund um berufliche Inklusion und Fortbildung für behinderte Erwachsene zusammengeschlossen. Beschäftigte mit Handicap können künftig wählen, ob sie ihre Berufsqualifikation direkt in den Moritzberg-Werkstätten oder in einem externen Betrieb absolvieren möchten. Mit einem Erweiterungsbau der Moritzberg-Werkstätten am Standort Schönberg schafft die Lebenshilfe eine optimale Infrastruktur zur Qualifizierung ihrer Betreuten. Fertigstellung des rund 80 Quadratmeter Anbaus, eigens zur Berufsbildung, ist für Frühjahr 2020 geplant. Informationen rund um die neuen beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten für Erwachsene mit Behinderung können Interessierte unter www.max-richtig.de nachlesen oder im kurzen Videoclip erfahren.

Selbstbestimmt leben! 

Leiterin Regina Fritsch, FED, erläutert die Ziele ihrer Einrichtung rund um Familienentlastung und Freizeit für Menschen mit Behinderung.

Immer mehr Menschen mit Beeinträchtigung wünschen sich selbstbestimmt, in ihren „eigenen vier Wänden“, zu wohnen. Diesem Wunsch kommt die Lebenshilfe entgegen und hat, zentral in der behindertenfreundlichen Stadt Hersbruck, vis-à-vis der bestehenden Außenwohngruppe in der Poststraße Straße, sechs Apartments gekauft. Der Bezug ist für Mitte März geplant. „Unser ambulant-unterstütztes Wohnangebot ist buchstäblich moderne Lebenshilfe für Menschen mit Hilfebedarf und bereits jetzt richtungsweisend für mehr Angebote dieser Art“, erläutert Geschäftsführer Kummarnitzky. Jeder der Bewohner mit geringem Unterstützungsbedarf wohnt autark. Je drei Apartments sind mit einem Korridor verbunden.

Eine moderne Seniorentagesbetreuung und weitere Wohnplätze für Menschen mit Behinderung realisiert die Lebenshilfe ebenfalls in Hersbruck; Bezug ist für 2022 geplant. Darüber hinaus soll zeitnah auch das Apartmenthaus „Inklusive Wohnwelt“ in Altdorf um einen Seniorenbereich erweitert werden. Die Bauanträge dafür sind bereits abgegeben.

Lebenshelfer gesucht!

Die Lebenshilfe Nürnberger Land ist heute Fachverband und Sozialunternehmen und wächst stetig und so bleibt die Personal- und Mitgliederentwicklung ein zentrales Thema des Fachverbands. Die Lebenshilfe hat als Arbeitgeber einen guten Ruf. Doch im Wohnbereich, wo Tätigkeiten mit der Bereitschaft zum Schichtdienst verbunden sind, sucht die Lebenshilfe händeringend „Lebenshelfer“ – wie die Lebenshilfe ihre Mitarbeiter nennt.Wir bieten interessante Berufe für und mit Menschen. Gerade Erziehern und Pflegern bieten wir hervorragende Karrieremöglichkeiten. Ebenso sind bei uns berufliche Quereinsteiger willkommen“, so Geschäftsführer Dennis Kummarnitzky.

Inklusionsangebote

Die Lebenshilfe kommt auch dem Wunsch von Menschen mit Handicap entgegen, ab sofort stimmberechtigtes Mitglied werden zu können. Außerdem will der Verband auch 2020 kräftig für Inklusion von Menschen mit Behinderung und hofft auf Fördermitgliedschaften, die helfen, dass aus Ideen Tatsache wird.

Rund um den Aktion Mensch-Inklusions-Aktionstag am 5.5. lädt der Fachverband im Mai zwei Wochen zur Fitness-Challenge ein und wird insbesondere für mehr gesellschaftliches Miteinander werben. "Wir freuen uns über die große Akzeptanz der Aktion in der Bevölkerung, die Gesundheit, Wohlbefinden, Sport und Inklusion in den Fokus rückt", freut sich Norbert Dünkel, MdL und Stiftungsvorsitzender der Lebenshilfe. Ebenso, dass Sozialministerin Carolina Trautner, MdL, Schirmfrau der Gewo-Challenge 2020 sein wird.

Ein weiterer Schritt in die Zukunft des Verbands sind auch die neu, in die Vorstandschaft gewählten und kooptierten Vorstandsmitglieder. Der 35-jährige Unternehmer Andreas Kurzer steht künftig der Frühförderung, die heuer 40-jähriges Jubiläum feiert, als Fachvorstand zu Seite.

„Unsere Betreuten können sich auf uns verlassen", resümierte Lebenshilfe-Chef Gerhard John. Er sei stolz auf die Lebenshilfe und ihre Entwicklung, auf die „Lebenshilfe-Familie“.

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