NÜRNBERGER LAND – Sie ist drei Meter breit, zwei Meter hoch und von beiden Seiten mit bunten Bouldern (Felsen) bestückt: Die neue Kletterwand der Dr. Bernhard Leniger Schule und der Heilpädagogischen Tagesstätte der Lebenshilfe Nürnberger Land ist Spiel- und Therapiegerät in einem. Fast 20.000 Euro kostete das spezielle Klettergerät inklusive Aufbau und Fallschutz. Ein Projekt, das ausschließlich durch Spenden finanziert wurde und, zu dem die „Blechroller“ des Nürnberger Lands, eine Interessengemeinschaft, die dem Kultroller Vespa frönt, gern ihr „Scherflein“ beigetragen haben. Frank Pitterlein, Schnaittachs 1. Bürgermeister und „bekennender Blechroller“ versicherte: „Mit dem Erlös unseres „Zepp Revivials“ wollten wir Kinder im Landkreis unterstützten. Wir haben vom Boulderwand-Projekt der Lebenshilfe-Schule in der Zeitung gelesen. Den Erlös von 800 Euro sehen wir im ‚Kletterprojekt‘ gut investiert.“ Außerdem verriet Pitterlein, dass sich Musikfreunde den 16.11.2016 schon im Kalender markieren dürfen, dann gibt es eine zweite Auflage des Fests, natürlich wieder für den guten Zweck.
Inzwischen ist die Boulderwand längst für die Schüler zum Kraxeln freigegeben und eine echte Bereicherung im Therapiegarten des Lebenshilfe-Förderzentrums. Gerade in der Ferientagesstätte erfreute sich die Boulderwand großer Beliebtheit. – „Bouldern“, wie das Klettern an einer solchen Wand neudeutsch heißt, ist deshalb so beliebt, weil die Wand und ihre Elemente, dem natürlichen Fels nachempfunden ist; Haltekraft, Koordinationsfähigkeit und Grobmotorik der Schüler spielerisch gefördert werden. „Sie ist Spiel- und Fördergerät in einem. Das Klettern stärkt den Zusammenhalt bei gegenseitiger Unterstützung und das Selbstbewusstsein bei behinderten Kindern und Jugendlichen. Die Kinder werden hier motiviert, sich aktiv zu bewegen“, erläuterte Schulleiter Erwin Janko.
Die Idee, eine Boulderwand anzuschaffen, hatte die Schülermitverwaltung (SMV), erzählte der 14-jährige Schülersprecher Damian Kraus stolz. Den Wunsch hatte die SMV an Schulleiter Janko herangetragen und davon hatte dann Lebenshilfefreund Marcel Schneider erfahren, der daraufhin zu einer Charity eingeladen. Das war im März 2015. Dank der vielen Zeitungsmeldungen über Schneiders neuestes Spendenprojekt „Boulderwand“ und vielen aufmerksamen Lesern, hatte sich daraus ein Spenden-Gemeinschaftsprojekt entwickelt. In nur 15 Monaten war die Summe zusammen.
Jetzt gibt es ein neues Spendenprojekt am Lebenshilfe-Förderzentrum. „Unserem ‚Air Tramp‘ geht die Luft aus“, titelte das liebevoll gestaltete Plakat für das Sommerfest der Lebenshilfe von Schülern. Das besondere Luftkissen fördert bei Kindern mit Handicaps auf ganz besondere Weise Gleichgewicht und Ausdauer, aber auch Wahrnehmung, Vertrauen oder Fantasie. Nach über zehn Jahren zeigt der Air Tramp aber deutliche Ermüdungserscheinungen und muss dringend erneuert werden. Sorge macht Silke Lebherz, Leiterin der Heilpädagogischen Tagesstätte, der Preis für eine Neuanschaffung. Mit rund 15.000 Euro schlägt der zu Buche. Silke Lebherz hofft nun, dass es wieder spendenfreudige Leser gibt. Marcel Schneider, Gönner und Lebenshilfe-Freund, will sich ebenfalls einbringen.