• Abschied von Julia Kartschewski
    Abschied von Julia Kartschewski

Die andere Seite des Regenbogens

Abschied von Julia Kartschewski

Abschied von Julia Kartschewski

"Heute sind wir hier, um Abschied zu nehmen von Julia Kartschewski. Für mich kam die Nachricht, dass Julia gestorben war, sehr überraschend. Julia ist gestorben? ... dachte ich mir, aber sie ist doch noch so jung! Sie wurde 34 Jahre alt. Ich finde, Julia wurde uns viel zu früh genommen."

Der warme Frühlingsmorgen hätte Julia sicher gefallen. Ihr, dieser jungen Dame, die so fein, ruhig und zart anmutete "wie ein Regenbogen", so Markus Brügel, der im Garten des Wohnheims am Haberloh gemeinsam mit den Trauernden noch mal Julias Lebensweg beschritt. Einer Geschichte, die noch hätte weitererzählt werden müssen – das sagten die unzähligen Tränen von Julias Freunden, Betreuern und die ihrer Eltern.

Ein zweites Zuhause

Mit der Familie Kartschewski verliert die Lebenshilfe-Familie einen geliebten Menschen. Die 1987 in Roth geboren und aufgewachsene junge Frau bereicherte seit 2005 nicht nur das Wohnheim und die Fördergruppen, sondern auch die Förderstätten. Sie liebte die Zeit für sich – mit Hörspielen, leiser Musik und Knisterfolie – aber manchmal auch die Momente der Zweisamkeit. Mit Steffen Kemper, einem Freund aus Kindertagen – von der Geburt zum Kinderhaus Himmelkron – fühlte sie sich sichtbar wohl in Lauf.

"Ein Regenbogen verbindet Himmel und Erde. Auf der anderen Seite der Brücke liegt ein wunderschönes Land, wo es keine Krankheiten gibt, keinen Schmerz und keine Sorge", aber auf diese Reise können ihre Mitbewohner Julia nicht begleiten. Daher hat das Team um Einrichtungsleiterin Hanne Hauck und Teamkoordinator Sascha Planer eine rührende Trauerzeremonie vorbereitet: Mit Liedern, die Julia gefallen hätten. Mit vielen Fotos, Gebasteltem und Grüßen, die an sie erinnern sollen. Und mit jeweils einer Rose pro Gast für Julia – für ihre anstehende Reise.

Die andere Seite des Regenbogens

So unbegreiflich und unerwartet Julias Abschied sowohl für Menschen mit als auch ohne Behinderung war, umso verständlicher und sogleich tief emotional war das symbolische Loslassen der beiden Herz-Ballons, die an diesem Morgen im April langsam und ohne Eile gen Himmel stiegen. "Wir wünschen dir eine gute letzte Reise über die Rebenbogenbrücke", stand auf den Ballons geschrieben. Ein hoffnungsvoller Trost für Julias Familie und Lebenshilfe-Familie.

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