Gedanken zu Corona

Gerhard John beglückwünschte die Autorinnen und Autoren der Förderstätten zu ihren veröffentlichten Texten über Corona in der zweibändigen Ausgabe "Bittersüße Wirklichkeit".

Katja Sebald, Rüdiger Schmidt, Daniel Kern, Jeremy Scheibler und David Salim gehören zu den glücklichen Gewinnern des Schreibwettbewerbs des GEEST-Verlags aus Vechta, der unter dem Motto „Gedanken zu Corona“ ausgelobt wurde. „Bittersüße Wirklichkeit“ heißen zwei Bände, mit rund 250 Texten, die entstanden sind – verfasst von Frauen und Männern mit Behinderung. Mithilfe gestützter Kommunikation brachten die AutorInnen der Lebenshilfe Nürnberger Land ihre Gedanken aus dem Corona-Alltag zu Papier.

Erfolgreiche Autorinnen und Autoren

Als zweibändige Textsammlung im GEEST-Verlag erschienen: Bittersüße Wirklichkeit – Texte mit Gedanken zu Corona von AutorInnen mit Handicap.

Als Lebenshilfe-Chef Gerhard John die AutorInnen zu ihren ausgezeichneten Texten beglückwünschErte, geschah dies nicht zum ersten Mal! Seit 2018 haben TeilnehmerInnen mit schwerer und mehrfacher Behinderung der Förderstätten immer wieder erfolgreich an unterschiedlichen Literaturwettbewerben teilgenommen.

„Als der GEEST-Verlag einen Schreibwettbewerb unter der Überschrift 'Gedanken zu Corona' auslobte, war für alle im Kurs klar, wir machen mit“, erzählt Kursleiterin und Erzieherin Ines Exner.

Gänsehaut beim Lesen

Archivbild: Literaturkurs Förderstätten - Schreibtafel

Noch vor wenigen Jahren traute man Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung gar nicht zu, die eigenen Gedanken zu Papier zu bringen. Das hat sich glücklicherweise geändert und ist ein Verdienst von engagierten Begleitenden im Behindertenbereich, wie Ines Exner. Sie beschäftigt sich seit etlichen Jahren mit „gestützter Kommunikation“. Mithilfe einer Buchstabentafel, ähnlich einer Tastatur, können Frauen und Männer die nicht sprechen können, ihre Gedanken mitteilen. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden und die Erfolge aus ihrem Kurs geben Ines Exner recht, gestützte Kommunikation zu forcieren. „Ich habe Gänsehaut, wenn ich Eure Texte, Eure Gedanken zu Corona lese“, sagte Gerhard John gegenüber den AutorInnen: „Ihr seid richtig Klasse!“

Textsammlung zeigt tiefe Gedanken und Gefühle

Archivbild: Literaturkurs Förderstätten – die Schreibtafel hilft den AutorInnen ihre Gedanken zu Papier zu bringen. Kursleiterin Ines Exner unterstützt die TeilnehmerInnen.

Auch im Förderstätten-Alltag wird viel über die Buchstabentafel kommuniziert. Die meisten Frauen und Männer, die die Förderstätten besuchen, können nicht oder nur wenig sprechen. John fand: „Die Auszeichnung ist weit mehr, denn sie zeigt, dass Menschen mit Behinderung, tiefe Gedanken und Gefühle haben, diese viel zu oft ungehört und ungelesen bleiben.“ Umso wichtiger sei es, dass es Verlage gibt, die diese Text-Sammlungen als Buch veröffentlichen und so auf die Diversität der Gesellschaft verweisen, so John bei der kleinen Feierstunde gegenüber den AutorInnen. Frauen und Männer mit Handicap geben Inklusion ein Gesicht; leisteten mit ihren Texten selbst Öffentlichkeitsarbeit par excellence.

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